Von: APA/AFP/dpa/Reuters
Papst Franziskus ist an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Der Schlaganfall habe zu einem Koma und einem “irreversiblen” Ausfall des Herzens geführt, hieß es in dem Montagabend vom Vatikan veröffentlichten Totenschein des Papstes. Der Tod des geistlichen Oberhaupts der katholischen Kirche wurde vom Leiter der Gesundheitsbehörde des Vatikan, Andrea Arcangeli, offiziell bestätigt. Papst Franziskus war Montagfrüh im Alter von 88 Jahren gestorben.
Er war im Februar wegen einer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert worden, am 23. März aber wieder entlassen worden. Am Sonntag hatte er noch an der Ostermesse auf dem Petersplatz teilgenommen. Dem Vatikan zufolge starb Franziskus um 7.35 Uhr in seiner Residenz im Gästehaus St. Martha. Der Tod des Papstes sorgte für weltweite Anteilnahme.
Letzte Wünsche
Papst Franziskus will laut seinem Testament in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom und nicht wie viele seiner Vorgänger im Petersdom im Vatikan beigesetzt werden. In dem Dokument legte der Papst fest: “Das Grab muss in der Erde sein, einfach, ohne besonderen Schmuck und mit der einzigen Inschrift: Franciscus.”
Der Vatikan veröffentlichte das Testament laut Kathpress rund zwölf Stunden nach dem Tod des Pontifex. Abgefasst hat es der Papst bereits am 29. Juni 2022. Kurz zuvor hatte er aus gesundheitlichen Gründen eine für Anfang Juli 2022 geplante Afrika-Reise verschieben müssen.
Weiters schrieb der Heilige Vater: “Möge der Herr jenen die verdiente Entlohnung geben, die mir wohl wollten und weiter für mich beten werden. Das Leiden im letzten Abschnitt meines Lebens habe ich dem Herrn geopfert für den Frieden in der Welt und die Geschwisterlichkeit unter den Völkern.” Das Testament ist unterzeichnet mit: “Santa Marta, 29 giugno 2022, FRANCESCO.”
Tausende auf dem Petersplatz in Rom
Unterdessen beteten laut Kathpress Tausende auf dem Petersplatz in Rom für den verstorbenen Heiligen Vater. Der “Chef des Petersdoms”, Kardinal Mauro Gambetti, leitete das Rosenkranzgebet und gedachte zu Beginn dem verstorbenen Pontifex, berichtete Kathpress.
Insidern zufolge könnte die Trauerzeremonie auf dem Petersplatz am kommenden Samstag zelebriert werden, verlautete aus Vatikan-Kreisen. Das Datum soll offiziell von der Kardinalskongregation bekanntgegeben werden, die am Dienstag tagt. Gambetti erinnerte an die häufig von Franziskus genutzte Aussage “Vergessen Sie nicht, für mich zu beten” und rief zum gemeinsamen Gebet für den verstorbenen Papst auf.
Am Montagabend sollte außerdem die Wohnung des Papstes versiegelt werden. Nicht nur die im zweiten Stock des Gästehauses Santa Marta, in der Franziskus lebte, sondern auch die im dritten Stock des Apostolischen Palastes, obwohl der Pontifex sie praktisch nie benutzt hatte.
Weltweite Bestürzung
Bundespräsident Alexander Van der Bellen würdigte den Papst als “Inspiration für Millionen Gläubige und weit darüber hinaus” sowie “Wegweiser der Hoffnung”. Für ÖVP-Bundeskanzler Christian Stocker ist der Tod von Franziskus “ein schmerzlicher Verlust für die katholische Kirche und für viele Menschen rund um den Globus”.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen reagierte mit großer Trauer. “Mit seiner Bescheidenheit und seiner aufrichtigen Liebe für die weniger Glücklichen inspirierte er Millionen, weit über die Grenzen der katholischen Kirche hinaus”, schrieb von der Leyen auf X. UNO-Generalsekretär António Guterres würdigte Franziskus als “Botschafter der Hoffnung, Bescheidenheit und Menschlichkeit”. Die Vereinten Nationen seien von seinem Vorbild sehr inspiriert gewesen, sagte Guterres in New York.
Trump reist zur Papst-Bestattung
US-Präsident Donald Trump wird zur Bestattung nach Italien reisen. Das kündigte er auf der Online-Plattform Truth Social an. Es ist die erste angekündigte Auslandsreise in der neuen Amtszeit. Bereits zuvor hatte er auf Truth Social seine Anteilnahme bekundet: “Ruhe in Frieden, Papst Franziskus! Gott segne ihn und alle, die ihn liebten.” Er ordnete an, die Flaggen am Weißen Haus und auf allen öffentlichen Gebäuden auf halbmast zu setzen.
Trump nannte Franziskus bei einer Osterveranstaltung einen “guten Mann”, der “hart gearbeitet” habe. Die Beziehung zwischen Trump und dem Vatikan war zeitweise angespannt, etwa weil Franziskus die harte Migrationspolitik des US-Präsidenten kritisiert hatte.
Auch Messi trauert
Auch der argentinische Fußballstar Lionel Messi trauerte um seinen Landsmann. “Ein Papst, der anders war, nahbar, argentinisch …”, schrieb der Stürmer auf der Plattform Instagram über seinen Landsmann. “Danke, dass du die Welt zu einem besseren Ort gemacht hast. Wir werden dich vermissen.” Dazu veröffentlichte Messi ein Foto, das zeigt, wie er dem Papst im August 2013 bei einer Audienz im Vatikan ein Olivenbäumchen überreicht.
Messi hatte dem Papst auch immer wieder Trikots seiner Vereine geschenkt, beispielsweise vom FC Barcelona und Paris Saint-Germain. Papst Franziskus galt als großer Fußballfan. Der Lieblingsverein des Argentiniers war San Lorenzo aus Buenos Aires. Allerdings kehrte der ehemalige Erzbischof von Buenos Aires seit seinem Amtsantritt nie nach Argentinien zurück.
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