Von: ka
Rom – Ausgerechnet an dem Tag, an dem in der mittelitalienischen Region Latium die 70-Prozent-Hürde der vollständig geimpften Volljährigen übersprungen wurde, haben unbekannte Täter mittels eines Hackerangriffs die Seiten der Region sowie das digitale Datenverarbeitungszentrum lahmgelegt.
In der Folge mussten alle Computersysteme der Region heruntergefahren werden. Den ganzen Sonntag hindurch waren weder die offizielle Seite der Region noch die regionale Onlineseite für Impfvormerkungen erreichbar. Auf Ansuchen der Region leiteten die Postpolizei und die zuständige Staatsanwaltschaft Ermittlungen ein. Die Täter werden im Milieu der Impfgegner und Corona-Leugner vermutet.
Der Angriff auf die Computersysteme der Region Latium begann am 1. August um Mitternacht. Ersten Vermutungen zufolge brachten eine infizierte E-Mail oder ein Klick auf einen Link die Webseite der Region zum Stillstand. Experten zufolge handelte es sich um einen groß angelegten, aber an sich einfachen Computerangriff, der mittels einer sogenannten Ransomware durchgeführt wurde. Ransomware sind Schadprogramme – im Englischen Malware genannt – die sich beim Herunterladen einer infizierten Datei auf dem Computer selbst installieren und alle Dateien, Verzeichnisse und Dokumente, auf die sie stoßen, mit Verschlüsselung „schützen“ und auf diese Weise für ihren eigentlichen Nutzer unbrauchbar machen. Sobald ein Empfänger den mit dem Schadprogramm infizierten Anhang öffnet oder auf den entsprechenden Link klickt, schnappt die Falle zu: Die Malware wird auf das System des Benutzers heruntergeladen und beginnt mit der Verschlüsselung seiner Daten.
Am frühen Vormittag teilten die Verantwortlichen mit, dass ein Hackerangriff im Gange ist und die Computersysteme der Region lahmgelegt sind. Den ganzen Sonntag hindurch waren weder die offizielle Seite der Region noch die regionale Onlineseite für Impfvormerkungen erreichbar. Aufgrund des Angriffs kam es in praktisch allen Impfzentren der Region zu Behinderungen. Die Bediensteten der Impfzentren waren gezwungen, die Daten händisch einzugeben, was zu Verzögerungen des Impfablaufs führte. Die Impfvormerkungen mussten sogar vollständig ausgesetzt werden.
„Auf das regionale Datenverarbeitungszentrum ist ein massiver Hackerangriff im Gange. Alle Systeme einschließlich der regionalen Seite für Impfvormerkungen sind deaktiviert“, teilte der Covid-19-Krisenstab der Region Latium in einer Aussendung mit. „Um ein Fortdauern der Unerreichbarkeit der Onlinedienste abzuwenden, werden derzeit alle nötigen Verteidigungs- und Überprüfungsmaßnahmen durchgeführt. In den Impfzentren können Verspätungen und Behinderungen auftreten. Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten, auf die wir keinen Einfluss haben“, so die Gesundheitsbehörden von Latium.
„Der Angriff erfolgt ausgerechnet an dem Tag, an dem in der Region Latium die 70-Prozent-Hürde der vollständig geimpften Volljährigen übersprungen wird. Ich vertraue auf die Arbeit der Techniker, die in Zusammenarbeit mit den Sicherheits- und Kontrollbehörden ununterbrochen versuchen, die Lage wiederherzustellen. Ich hoffe, dass dieser feige Angriff so schnell wie möglich abgewehrt werden kann“, so der Regionalassessor für das Gesundheits- und Sozialwesen, Alessio D’Amato, zum Hackerangriff auf die Region Latium.
PRENOTAZIONI SOSPESE NEL LAZIO PER UN ATTACCO HACKER AL CENTRO DATI
PRENOTAZIONI SOSPESE NEL LAZIO PER UN ATTACCO HACKER AL CENTRO DATIIl 60 per cento degli italiani sopra i 12 anni ha concluso il ciclo vaccinale. Lo annuncia il commissario all'emergenza Figliuolo. E mentre allarma l'aumento dei contagi il Lazio sospende le prenotazioni per un attacco hacker al centro dati della Regione. Elisa D'Alto e Alessia Gizzi dal Tg3 delle 14.15 del primo agosto 2021
Posted by Tg3 on Sunday, August 1, 2021
Auf Ansuchen der Region leiteten die Postpolizei und die zuständige Staatsanwaltschaft Ermittlungen ein. Die Täter werden im Milieu der Impfgegner und Corona-Leugner vermutet. Politiker verschiedenster Parteien verurteilten den Hackerangriff unter anderem als „terroristischen Angriff“ und gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die Urheber des Cyberangriffs so bald als möglich ausfindig gemacht und der Justiz übergeben werden können.
„Die Sabotage der Impfkampagne ist kein Kavaliersdelikt, sondern der Versuch, willentlich den Tod von Menschen herbeizuführen. Unser Gesetzbuch ist hinsichtlich der Ahndung dieser Straftat sehr eindeutig“, so der Forza Italia-Abgeordnete Sestino Giacomoni.
Experten hatten bereits vor geraumer Zeit vor möglichen Cyberangriffen auf die Impfkampagne gewarnt. Der erfolgte Angriff auf die Computersysteme der mittelitalienischen Region dürfte zu verstärkten Bemühungen führen, solche Attacken in Zukunft besser abzuwehren.