Felsbrocken krachen ins Meer

Phlegräische Felder: Erdstoß im Supervulkan lässt Menschen erzittern

Freitag, 26. Juli 2024 | 17:34 Uhr

Von: luk

Neapel – Ein Erdbeben der Stärke 4,0 nach Richter hat die süditalienische Großstadt Neapel und einige vorgelagerte Inseln im Mittelmeer erschüttert – ein verhältnismäßig starkes Beben für diese Region. Aus Sorge vor größeren Schäden flüchteten zahlreiche Menschen auf die Straßen.

Das nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie gab an, dass das Epizentrum des Bebens in den Phlegräischen Feldern lag, einem riesigen Vulkanfeld mit über 200 Quadratkilometern Fläche. Die Erdstöße ereigneten sich in einer Tiefe von etwa vier Kilometern.

Das stärkste Beben wurde am Freitag um 13.46 Uhr gemessen, davor und danach gab es etwa eine halbe Stunde lang weitere Beben. Das Epizentrum lag zwei Kilometer von der Gemeinde Bacoli und 13 Kilometer von Neapel entfernt. Die Erschütterungen waren sowohl in mehreren Stadtteilen Neapels als auch auf Inseln wie Procida zu spüren, wo derzeit viele Urlauber unter Schock standen.

In der Bucht von Marina Grande im Badeort Bacoli stürzte ein Felsvorsprung ins Meer, wobei die Trümmer in geringer Entfernung von Badegästen ins Wasser fielen, ohne Verletzte zu verursachen. Nach Angaben des italienischen Zivilschutzes gab es keine Verletzten oder größeren Schäden in der Stadt. Vorsorglich wurden U-Bahnen sowie Teile des Zug- und Schiffsverkehrs eingestellt.

Die Erschütterungen waren sowohl in Neapel sowie auf Inseln wie Procida spürbar. Dort sind derzeit viele Urlauber. Viele von ihnen standen Medienberichten zufolge unter Schock.

Die Phlegräischen Felder – ein Supervulkan – sind ein Gebiet mit hoher vulkanischer Aktivität und werden seit geraumer Zeit von zahlreichen kleinen sowie teils auch starken Erdbeben heimgesucht. Erst im Mai erschütterte ein Beben der Stärke 4,4 die Region. Seit über zehn Jahren gilt dort die Alarmstufe Gelb, die zur Vorsicht aufruft. Die Regierung in Rom hatte nach den Erdbeben im Mai Maßnahmen für eine mögliche Evakuierung angekündigt, doch nur wenige Bürger nahmen an einer kürzlich einberaumten Katastrophenschutz-Übung teil.