Von: Ivd
Die italienische Regierung hat ein neues Dekret erlassen, das die Errichtung großer Photovoltaik-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen untersagt. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die landwirtschaftliche Produktion zu schützen und die “Verödung” agrarischer Flächen zu verhindern.
Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida betonte, dass das Land primär der Nahrungsmittelproduktion dienen solle und der Einsatz von Flächen für die Energieerzeugung den landwirtschaftlichen Zielen widerspreche. Ausgenommen von dem Dekret sind Agri-Photovoltaik-Projekte, die eine Verbindung zwischen Anbau und Energiegewinnung schaffen, sowie Projekt im Genehmigungsverfahren. Das soll Rechtssicherheit schaffen und bereits getätigte Investitionen schonen.
Die Entscheidung der Regierung hat bereits gemischte Reaktionen ausgelöst. Während die lokale Photovoltaik-Branche die Beschränkungen als unnötig und missachtend gegenüber bereits getroffenen Vereinbarungen kritisiert, begrüßt der Landwirtschaftsverband Coldiretti den Schritt als notwendige Maßnahme, um die landwirtschaftliche Produktion vor den Spekulationen großer Investmentfonds zu schützen.
Obwohl die Regierung betont, dass weiterhin Energieerzeugung auf anderen Flächen wie Steinbrüchen oder Industriegebieten möglich sei, fordern Branchenverbände eine raschere Umsetzung von Maßnahmen zur Ausweisung geeigneter Flächen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Bislang ist die entsprechende Verordnung dazu noch nicht veröffentlicht worden, trotz wiederholter Forderungen aus der Photovoltaik-Branche.