Von: Ivd
Rom – Die geplante Erhöhung der Touristensteuer zur Eindämmung von Massentourismus sorgt für hitzige Diskussionen: Die bisherige Preisobergrenze von fünf Euro pro Nacht und Person würde in dem vorgelegten Entwurf das neue Minimum darstellen. Bis zu 25 Euro Aufschlag pro Nacht und Person soll es auf teurere Hotelzimmer geben. Die Hotelbranche sieht sich dadurch betrogen und fürchtet um ihre Zukunft.
Italien zieht jedes Jahr Millionen von Touristen an, die die Schönheit des Landes und seine unzähligen Sehenswürdigkeiten genießen wollen. Doch der Massentourismus stellt Städte und Gemeinden vor immer größere Herausforderungen. Nun wird über eine deutliche Erhöhung der Touristensteuer nachgedacht, um diesen Problemen entgegenzuwirken. Die zusätzlichen Einnahmen sollen unter anderem in den Umweltschutz fließen, was die Folgen des Tourismus entschärfen könnte.
Geplante Erhöhung der Touristensteuer: Bis zu 25 Euro pro Nacht
Laut eines Entwurfs könnte die Touristensteuer in Italien künftig erheblich teurer werden. Der Vorschlag sieht vor, dass alle 7.904 Gemeinden die Möglichkeit haben, die Steuer zu erheben – bisher war dies nur Hauptstädten, Gemeindeverbänden und touristischen Gemeinden vorbehalten. Die Höhe der Steuer soll sich nach dem Preis der Unterkunft richten:
Bis zu fünf Euro bei Übernachtungskosten unter 100 Euro
Bis zu zehn Euro für Zimmer zwischen 100 und 400 Euro
Bis zu 15 Euro für Unterkünfte zwischen 400 und 750 Euro
Bis zu 25 Euro pro Nacht in Luxusunterkünften über 750 Euro
Einnahmen sollen auch Umweltschutzprojekte finanzieren
Ein weiterer Punkt der Diskussion ist die Verwendung der Einnahmen. Diese sollen nicht mehr nur in den Tourismussektor fließen, sondern auch für die Abfallentsorgung und andere Umweltprojekte genutzt werden. Dies könnte helfen, die durch den Tourismus verursachten Umweltschäden zu mindern und die Nachhaltigkeit in den betroffenen Regionen zu fördern.
Proteste aus der Hotelbranche
Die geplanten Änderungen stoßen auf heftigen Widerstand bei den Hotelbetreibern. Der Verband Federalberghi lehnt die Erhöhung entschieden ab. „Die Tourismusbetriebe teilen die Auffassung nicht, die Steuer weiter zu erhöhen“, so eine Stellungnahme. Der Verband kritisiert, dass bereits vor wenigen Monaten die Obergrenze der Steuer im Hinblick auf das Jubiläumsjahr um 40 Prozent erhöht wurde – von fünf auf sieben Euro pro Nacht und Person. Die zusätzlichen Einnahmen könnten nun auch für die Abfallentsorgung genutzt werden, was die ursprüngliche Zweckbindung der Steuer verwässert.
Fortsetzung der Gespräche im September
Das italienische Tourismusministerium betonte, dass die Gespräche mit den Berufsverbänden und anderen Akteuren noch nicht abgeschlossen seien. „Die Dialoge sind noch im Gange und werden im September fortgesetzt“, hieß es in einer Pressemitteilung. Somit bleibt abzuwarten, ob und wann die Änderungen tatsächlich umgesetzt werden.
Für Urlauber bedeutet dies, dass sie sich vorerst keine Sorgen um höhere Kosten machen müssen. Teurer wird es frühestens ab dem Reisejahr 2025. Allerdings könnte es dann auch Kostenersparnis an anderer Stelle geben: Kosten von 20 bis 30 Euro pro Tag für einen Sonnenschirm waren bisher völlig normal. Die Vergabe der Strand-Lizenzen war allerdings nicht rechtmäßig und soll Ende dieses Jahres EU-weit frei ausgeschrieben werden. Das würde den Wettbewerb erhöhen und die Preise möglicherweise senken.
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17 Kommentare auf "Preisexplosion: Bis zu 25 Euro Kurtaxe pro Nacht in Italien"
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Wer longe wuilt, lieg lezz….
So ein Sprichwort.
Over Tourismus ist immer noch besser, als wenn keine Gäste kommen würden,
auch wenn es nicht jeden gefällt.
Aber ohne Gäste würde es bei uns sicher die grösseren Probleme geben als so. Doe Arbeitslosen Rate würde rasant in die Höhe schnellen und sehr viele, auch kleine ein Mann Handwerker und co. würden zu sperren.
Aber jetzt mit den Übernachtungstaxen so hoch zu fahren und immer mehr und mehr,
Das könnte sich letztendlich als Boomerang entwickeln…
Arbeitslosenquote? In Tourismus werden eh meistens Ausländer eingestellt .
Keine Sorge, die Touristen werden weiter kommen. Und wegen der Erhöhung werden sich die Hotels schon etwas einfallen lassen, damit sie den Gästen das Geld dafür abschöpfen können.
unsere “kleinen Handwerker” (a bissl schworz kassiern isch jo net so schlimm, tuat eh jeder…) werden kaum ein Problem damit haben, wenn in Rom die Kurtaxe erhöht wird…?
sinnvoll, in anderen Ländern längst üblich, in Südtirol dringend notwendig
@thomas
Das Problem liegt aber in der finanziellen Praxis.
Der Gast muss Jahr für Jahr immer mehr bezahlen – der Touristiker hat aber gar nix davon – so kann man die letzten 10 Jahre beschreiben.
Nach Corona und Spesenexplosionen (Fixkosten bei Gemeindegebühren, Energie, Lebensmittel, besonders aber beim Marketing) haben viele Betriebe unter 3 Sternen aufgegeben.
…dafür lassen wir sie gratis Bahnele fahren und Museum gian…das gibt’s sonst nirgends…
😄
Da könnte es passieren ,dass eine 4 köpfige Familie mit 25 € pro Kopf bis zu 700 € nur Touristensteuer in einer Woche zahlt ?
wäre es nicht sinnvoller ein teil der werbung verbieten ?
Was wurden sie dafür bekommen ? wenn nicht mal alle strassen ordentlich befahrbar sind .
Wen würde man mit dem Geld mästen?
Wer bereit ist 750 Euro für eine Nacht im Hotel zu zahlen, für den sind 25 Euro “Kurtaxe” auch kein größeres Problem…
i tat se af 50 augn….
Turisten werdn longsom zu Terroristen obgstempelt!
Zuerst wurden Millionen von Steuergeldern für Werbung ausgegeben und jetzt willman die Urlauber bestrafen!
Nur mit den Taxen hoch zu fahren, wird an der Situation nicht viel ändern, das wird den Overtourism nicht bremsen.
jo 25 Euro bei einem Zimmerpreis über 750 Euro pro Nacht, wird den Massentourismus eindämmen,ganz sicher😂
wer sich en teueres Zimmer leisten kann , für dem spielt Geld keine Rolle , deshalb ist der Aufschrei der Touristik überzogen…
Wenn die Touristen Steuer zu hoch ist werd holt schwarz georbeitet
Bei 750€ pro Nacht sind 25€ 3,33%. Wer solche Summen bezahlen kann, dem ist es so was von Wurst, der schaut nicht mal auf die Rechnung. Da fallen die 5€ für “Billigtouristen” schon mehr ins Gewicht.