Urlauber vor der Engelsburg im Zentrum der "Ewigen Stadt"

Protest gegen Massentourismus in Rom

Montag, 17. Juni 2024 | 13:43 Uhr

Von: apa

Bürgerverbände in Rom revoltieren gegen den Massentourismus. Sie fordern von der Stadt Rom und der Regierung eine Einschränkung bei Ferienwohnungen, deren Zahl in den vergangenen Jahren stark gewachsen ist. Außerdem fordern sie Beschränkungen beim Zugang von Reisebussen zum Stadtzentrum. 35.000 Ferienwohnungen zählt Rom, außerdem gibt es schätzungsweise weitere 12.000 Wohnungen, die schwarz vermietet werden.

“Der Tourismus ist nachhaltig, wenn ihm Grenzen gesetzt werden. Wir fordern eine Höchstzahl an Ferienwohnungen, wie es in New York, Barcelona und Florenz der Fall ist, damit soll die Entvölkerung des Stadtkerns vermieden werden”, betonte Massimo Marnetto, Sprecher des Bürgerverbands “Motus”, laut italienischen Medien. Der Tourismus müsse in Harmonie mit dem Leben der Einwohner gefördert werden.

Auch die “Invasion” der Touristenbusse belaste die Einwohner Roms. “Täglich kommen mindestens 800 Reisebusse in Rom an. Hinzu gibt es noch die touristischen Doppeldeckerbusse, die im Stadtkern kreisen, und die Busse für die Flughäfen. Insgesamt verkehren täglich 1.200 Busse im Stadtzentrum, das ist unannehmbar”, warnten die Bürgerverbände. Die Folge sei, dass es in der Stadt keine Parkplätze für die Bewohnerinnen und Bewohner mehr gebe.

Die Bürgerverbände warnen zudem vor dem katholischen Jubiläumsjahr 2025, das voraussichtlich 30 Millionen Gläubige in die “Ewige Stadt” locken wird. Die Gemeinde Rom nutzt ein Budget von vier Milliarden Euro, um die Stadt für Besucher in Hinblick auf das katholische Großevent zu modernisieren. Insgesamt sind 189 Projekte geplant, viele davon sehen bedeutende Investitionen in die Infrastruktur vor. Damit soll Rom schöner und für seine Gäste attraktiver sein als je zuvor. Die Metropole hat für das “Heilige Jahr” ambitionierte Pläne, die im Eiltempo umgesetzt werden müssen. Die Bürgerverbände befürchten jedoch, dass das Jubiläumsjahr zu noch mehr ungeregeltem Massentourismus führen wird.

Giulia Callini, Präsidentin der Kommission für öffentliche Arbeiten der Gemeinde Rom, bittet die Einwohner um Verständnis: “Es werden Monate voller Opfer für die Römer und die Römerinnen sein, die jedoch mit einer lebenswerteren Stadt belohnt werden”, versichert Callini.

Kommentare

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8 Kommentare auf "Protest gegen Massentourismus in Rom"


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So ist das
15 Tage 18 h

So langsam wacht man auf 🤔

Oracle
Oracle
Kinig
15 Tage 17 h

@So ist das…. besser ohne Tourismus? Alles hat 2 Seiten! Ein ausgewogenes Verhältnis wäre ideal. Armes Italien und armes Südtirol, gäbe es keinen Tourismus. Man stelle sich Gadertal, Grödental, Meran, Überetsch ohne Tourismus vor: Abwanderung, weniger Arbeit, kaum Zukunftsperspektive,.. usw… auch nicht gut!

genau
genau
Kinig
15 Tage 15 h

@Oracle

Bei Covid gaba keinen Tourismus!
Sogar aus Venedig hörte man Geplärre dass die Touristen fehlen🥴

OrB
OrB
Kinig
15 Tage 4 h

@Oracle
Richtig, ausgewogen, aber es geht hier um Massentourismus der auch in Südtirol herrscht.

schwarzes Schaf
schwarzes Schaf
Universalgelehrter
15 Tage 18 h

Ja ja der böse böse tourismus. Zurück in die 50ige Jahre da war die welt in Ordnung man hatte nicht zum fressen musste 7 tage die woche arbeiten, wurde von arbeitsgeber noch betrigen ja das waren gute Zeiten und die leute hatten keine zeit zu leben, jetzt viel zu viel und alle fahren in den Urlaub.

Ex Queen
Ex Queen
Tratscher
15 Tage 15 h

Tourismus ja, aber Massentourismus absolut NEIN!

Hustinettenbaer
14 Tage 23 h

@Ex Queen
Die Masse ? Sind die Anderen.

Ich weiß auch nicht, was die anderen Deppen in Barcelona wollen, wenn i c h da bin.
Genauso mit den Autos. Was soll jetzt der Stau ? Wohin wollen die denn alle ? Meein Gott, zu blöd fürs Reißverschlussverfahren !!! Ah ja, Kennzeichen 😵‍💫. Na typisch !!!!

“Du stehst nicht im Stau. Du bist der Stau.”

Plusminus
Plusminus
Tratscher
15 Tage 2 h

Sie werden mit einer ” lebenswerten Stadt belohnt ” so ein Witz, wenn man sich kaum mehr frei bewegen kann in der Stadt, so überfüllt wie sie ist, so ist das keines Wegs lebenswert.
Touristen werden vielerorts zur Heuschreckenplage für die Einheimische, da muss ganz schnell was dagegen unternommen werden, sonst seh ich schwarz und die Jungen ziehen weg.

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