Von: mk
Potenza – Zuerst waren es „nur“ Beleidigungen. Doch dann folgten Schläge mit der Faust und Fußtritte. Die 31-jährige Giulia Ventura ist am Mittwoch in Potenza brutal verprügelt worden. Ihr wurde die Nase gebrochen und sie verlor das Bewusstsein. Der Grund dafür: Zwei Jugendlichen war das Auftreten der jungen Frau offenbar zu burschikos. Die 31-Jährige, die in einer lesbischen Beziehung lebt, hat das Erlebnis nach anfänglichem Zögern auf Facebook veröffentlicht – und erntete viel Solidarität.
Auch die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. Zwei junge Männer hatten sich am Mittwochabend der 31-Jährigen aus heiterem Himmel auf offener Straße in den Weg gestellt. Zuerst verstand sie gar nicht, was los war. Nachdem Giulia die beiden gefragt hatte, welches Problem sie hätten, schubsten sie die Frau herum, bis sie auf dem Boden lag.
Ero indecisa sul rendere pubblico o meno ciò che mi è accaduto, ma ho deciso di farlo perché non si ripeta mai più una…
Pubblicato da Giulia Ventura su Venerdì 17 gennaio 2020
Noch bevor sie das Bewusstsein verlor, hatte sie einen der beiden sagen gehört: „Personen wie du müssen sterben. Du willst den Mann mimen. Also zeige ich dir, wie sich Männer prügeln.“ Ein Faustschlag trifft ihre Lippe, ein weiterer die Nase und ein dritter das Auge.
Giulia steht auf und wehrt sich, doch dann stürzt sie erneut zu Boden. Mit den Füßen stoßen die Angreifer gegen die Rippen und die Schulter. Die nächste Erinnerung ist, dass sie in einer Pfütze aus Blut am Boden aufwacht. Mit letzter Kraft schleppt sie sich nach Hause und wäscht sich in der Garage das Gesicht – um ihre Mutter nicht zu erschrecken.
Als sie sich im Spiegel sieht, verliert sie erneut das Bewusstsein. Dann verkriecht sie sich im Bett. Ihr ganzer Körper schmerzt.
Weil ihre Nase immer wieder Nase blutete, ging sie am nächsten Tag ins Krankenhaus. Dort wurde von Amts wegen Anzeige erstattet. „Ist meine sexuelle Orientierung wirklich eine politische Angelegenheit. Bin ich etwa eine Umstürzlerin, die es verdient, von zwei kleinen Halbstarken mit faschistischen Tendenzen derart zugerichtet zu werden“, fragt Giulia auf Facebook.
Zuerst habe sie gezögert, das Erlebnis zu veröffentlichen, doch dann habe sie sich doch dazu entschlossen, „um zu verhindern, dass jemals wieder so etwas geschieht“.
Unzählige Personen reagierten auf den Beitrag auf Facebook. Der Präsident der Basilicata aus dem Mitterechtslager, Vito Bardi, hat der 31-Jährigen seine Solidarität ausgesprochen. Auch Bürgermeister Mario Guarente (Lega) hat seine „Wut“ über die „feige Geste“ zum Ausdruck gebracht. Die Sardinen stellten sich ebenfalls hinter die 31-Jährige und organisierten in Potenza eine Kundgebung.
Auf Facebook hat sich die 31-Jährige für die vielen Solidaritätsbekundungen bedankt. „Ich werde mich bald wieder erholen, doch will ich nicht mehr allzu sehr daran denken“, erklärte die 31-Jährige. Gleichzeitig unterstreicht sie noch einmal, dass es ihr nicht um mediale Aufmerksamkeit gehe, sondern darum, solche Taten in Zukunft zu verhindern.
RINGRAZIO TUTTI PER IL SOSTEGNO DIMOSTRATOMI ANCHE SE NON SONO RIUSCITA A RISPONDERE A TUTTI, OGNUNO DI VOI MI HA FATTO…
Pubblicato da Giulia Ventura su Sabato 18 gennaio 2020