Von: ka
Mailand – Mailand gilt seit jeher als das pulsierende Herz des modernen Italiens. Kein Wunder also, dass die Mailänder zu den ersten und besten Kunden der innovativen Elektroautos der Marke Tesla gehört haben. Doch seit der umtriebige Gründer und Chef von Tesla, Elon Musk, an der Seite von Donald Trump mit brachialer Gewalt in die US-Politik eingestiegen ist und die Welt mit seinen kontroversen und teilweise sehr fragwürdigen Äußerungen „beglückt“, beschleicht die italienischen Tesla-Fahrer ein mulmiges Gefühl.
Mit Entsetzen müssen einige von ihnen feststellen, dass ihre Autos Opfer von Vandalismus geworden sind. Mit Aufklebern wie „Ich habe es gekauft, bevor er verrückt wurde“ und „Ich liebe das Auto, nicht ihn“ versuchen Tesla-Kunden, ihr geliebtes Auto vor Sprayattacken zu schützen. Viele Berichte deuten jedoch darauf hin, dass dies oft ein vergebliches Unterfangen ist. In den Autoforen, in denen sich noch vor wenigen Monaten glückliche Tesla-Kunden austauschten, wird ohnehin dazu geraten, das Auto immer gegen Vandalismus zu versichern.
Proprio mentre Elon Musk prova a chiamare a raccolta i suprematisti europei, una Tesla è stata vandalizzata a Roma, nel quartiere San Paolo, da attivisti schierati contro il ricchissimo imprenditore ideatore sudafricano, adesso alla corte di Donald Trump. L'auto elettrica è stata infatti imbrattata dai vandali con scritte offensive nei confronti di Trump. Il video dell'auto vandalizzata (realizzato da @iesiucan) è stato pubblicato dal profilo social Welcome to Favelas.
Posted by Corriere della Sera on Tuesday, February 4, 2025
Viele Teslas, die die Straßen der lombardischen Metropole Mailand bevölkern, tragen seltsame Aufkleber. Diese Aufkleber mit Aufschriften wie „Ich habe das Auto gekauft, bevor Elon verrückt wurde“ oder „Ich liebe das Auto, aber nicht den Chef“, die für die Stoßstange oder andere gut sichtbare Stellen am Auto gedacht sind, werden für moderate Preise von drei bis zehn Euro auf Dutzenden Websites angeboten. Besonders Mutige, die sich mit aller Macht vom einflussreichen „Schattenpräsidenten“ Donald Trumps distanzieren wollen, entscheiden sich sogar für solche, auf denen Elon Musk mit roten Teufelshörnern und Hitler-Schnurrbart „geschmückt“ ist.
Es gibt zwei Gründe für diesen Trend. Zum einen wollen Tesla-Fahrerinnen und -Fahrer, die sich politisch als eher liberal und links einordnen, ein Zeichen ihrer politischen Zugehörigkeit und ihrer Ablehnung der Trump’schen Wende in den USA setzen, zum anderen wollen sie aber auch alles tun, um ihren Tesla vor den militanten Anti-Elon-Musk-Aktivisten zu retten. Vor allem seit der reichste und umstrittenste Mann der Welt live im Fernsehen den Nazi-Gruß – oder den „Mein Herz gehört dir“-Gruß, wie er beteuert – gezeigt hat, sind diese teils gewaltbereiten Aktivisten weltweit auf dem Vormarsch.
So wie Mailand vor vielen Jahren zu den ersten italienischen Städten gehörte, in denen Musks damals als besonders cool geltende Elektrofahrzeuge, die Teslas, auf den Straßen zu sehen waren, so ist die lombardische Metropole heute das Epizentrum der italienischen Anti-Elon-Musk-Proteste.
Der jüngste Fall ereignete sich in Mailand, wo ein weißes Model Y von einem Unbekannten mit schwarzer Farbe mit dem Schriftzug „Fuck Nzs“ (Fuck Nazis) besprüht wurde. Die Entfernung dieser „Botschaft“ dürfte den verärgerten Besitzer Hunderte von Euro kosten.
Noch schlimmer erging es Tesla-Besitzern, deren Autos am vergangenen Wochenende bei einer Demonstration von Linksextremisten schwer beschädigt wurden. Vermummte Gewalttäter wurden dabei gefilmt, wie sie gegen die Teslas traten, sie mit Steinen bewarfen, mit Stöcken auf sie schlugen und sie von oben bis unten mit Farbe und Parolen beschmierten.
Diese Fälle von Vandalismus sind jedoch leider kein Einzelfall. Sie sind so häufig geworden, dass es in den sozialen Netzwerken und auf spezialisierten Websites kleine Anleitungen gibt, wie man sie vermeiden kann. Neben diversen Aufklebern und LCD-Bildschirmen mit animierten Schriftzügen wie „Bitte beschmiere mich nicht mit Anti-Musk-Schriftzügen“ werden dort auch Umrüstsätze angeboten, die das Tesla Model 3 als Honda Civic oder sogar als Audi „tarnen“.
Sich für Elon Musk zu entschuldigen und sich von ihm zu distanzieren oder mit seinem Tesla gar nicht mehr als Tesla aufzufallen, scheint die Devise der italienischen Tesla-Fahrer zu sein. Aber nicht nur die Teslas der Kunden, sondern auch die Mailänder Verkaufsräume der US-Automarke werden immer öfter zur Zielscheibe der Anti-Elon-Musk-Aktivisten. Vor einer Woche besetzten Umweltschützer von Extinction Rebellion die Räume, klebten sich an Schaufenster und ausgestellte Autos und skandierten Slogans wie „Make billionaires pay again“.
Inzwischen sind die Verkaufszahlen von Tesla massiv eingebrochen. Dem weltweiten Trend folgend, hat sich der Absatz der Autos mit dem „T“ in Italien innerhalb nur eines Jahres mehr als halbiert. Experten machen nicht nur die Anti-Musk-Proteste, sondern auch die immer stärker werdende Konkurrenz, vor allem aus China, für den Absatzrückgang der Elektroautos der Marke Tesla verantwortlich.
Optimistischere Gemüter hoffen nicht ganz zu Unrecht, dass sie bald sehr günstig an einen neuen Tesla kommen könnten, aber ob die Freude lange währt, steht auf einem anderen Blatt.
Wie steht ihr dazu: Meidet auch ihr Musk-Produkte? Stimmt jetzt ab und teilt eure Meinung mit!
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