Von: luk
Trient – Im Rahmen einer Razzia gegen einen in Norditalien und Österreich aktiven Drogendealerring sind am Dienstag 53 Menschen festgenommen worden. Ermittlungen laufen gegen 70 Verdächtige in Italien, in Frankreich und Albanien, teilte die italienische Finanzpolizei mit.
In zwei Jahren Ermittlungsarbeit wurden mehr als 21 Kilo Drogen beschlagnahmt – darunter Kokain, Heroin, Marihuana und Haschisch im Verkaufswert von zwei Millionen Euro. Zudem haben die Drogenfahnder über 85.000 Euro in bar und Luxusgüter im Wert von 35.000 Euro beschlagnahmt. Das Rauschgift wurde aus Nordeuropa importiert.
Die kriminelle Organisation hatte in Trient ihren Stützpunkt und war aber auch in Südtirol aktiv. Zudem streckte sie ihre Fühler auch nach Österreich aus.
Im Zuge der Operation mit dem Decknamen “#CONTINUOASPACCIARE” wurde auch eine bekannte Bar im Zentrum von Trient geschlossen und beschlagnahmt. Auch dort sollen Drogengeschäfte abgewickelt worden sein.
Wie die Finanzpolizei berichtet, bestand das Netzwerk im Wesentlichen aus vier Gruppen, deren Mitglieder aus Albanien, Italien und Nordafrika stammen. Ihnen wird vorgeworfen, den Drogenmarkt in den Provinzen Trient und Bozen kontrolliert haben.
Ins Rollen kamen die Ermittlungen vor zwei Jahren mit dem ersten Corona-Lockdown, als die Straßen wie leer gefegt waren. Damals handelten sich einige der heute festgenommenen Personen Verstöße gegen die Coronaregeln ein. Sie waren von den Ordnungshütern ertappt worden, wie sie ihre Kunden mit Drogen belieferten.
Mit der aufwendigen Rückverfolgung der Kette des Drogenhandels stießen die Fahnder der Finanzpolizei schließlich auf das Drogennetzwerk, das aus vier vernetzten Gruppen bestand und gut organisiert war. So hat die Organisation auch den Familien von festgenommenen Bandenmitgliedern finanzielle Unterstützung zukommen lassen und sie bei Rechtsstreitigkeiten unterstützt.
Mit der Hilfe des Landeskriminalamts von Innsbruck und der Europol konnte der Drogenring nun gesprengt werden.