Von: APA/dpa/Reuters
Im Ermittlungsverfahren gegen Carlo Ancelotti wegen Vorwürfen des Steuerbetrugs fordert die spanische Staatsanwaltschaft für den Fußballtrainer von Real Madrid eine Haftstrafe von vier Jahren und neun Monaten. Das teilten die Behörden am Mittwoch mit. Dem Italiener werde Hinterziehung von mehr als einer Million Euro an Steuern in den Jahren 2014 und 2015 vorgeworfen. Der Trainer von ÖFB-Star David Alaba beteuerte am Mittwochabend seine Unschuld.
“Ich bin überzeugt, dass ich unschuldig bin, dass ich 2015 kein Einwohner Spaniens war”, sagte er dem TV-Kanal Movistar + nach dem Einzug von Real Madrid ins Viertelfinale der Champions League. “Das ist eine alte Geschichte, die vor acht Jahren mit einer (Steuer-) Erklärung zu 2015 begann, bei der das Finanzamt meint, ich sei in Spanien ansässig gewesen”, erklärte er. “Ich hoffe, dass das bald geklärt ist. Ich kann ruhig schlafen. Meine Sorge ist, dass das Team besser spielt.”
Dass ein Ermittlungsverfahren gegen den 64-Jährigen eingeleitet worden war, hatten die Behörden bereits voriges Jahr mitgeteilt. Die Staatsanwaltschaft wirft Ancelotti vor, dass er in den beiden Jahren als Real-Coach zwar sein Gehalt in der Steuererklärung angegeben, dem Fiskus aber seine Einnahmen aus Bildrechten verschwiegen habe. Carlo Ancelottis Anwalt gab zu dem Sachverhalt keinen Kommentar ab.
Ancelotti ist nicht die erste Person in der Welt des Sports, die wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung ins Visier der spanischen Justiz gerät. Spieler wie Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi einigten sich in der Vergangenheit mit den Behörden und zahlten hohe Geldstrafen.
Ancelotti war zwischen 2013 und 2015 bereits Trainer bei Real Madrid, 2021 feierte er sein Comeback auf der Bank der “Königlichen”. Im Dezember gab der Club bekannt, dass der im Juni 2024 auslaufende Vertrag mit dem Italiener um zwei weitere Jahre verlängert worden sei.