Von: luk
Bozen/Rom – In Italien und Südtirol wächst der Widerstand gegen die strengen Feiertagsregeln für Weihnachten und Neujahr. Viele Regionen wehren sich gegen die Pläne der Regierung, die Gemeindegrenzen an den Feiertagen zu schließen.
Auch in Südtirol gibt es Stimmen, die für eine Lockerung plädieren. Gerade alleinstehende Menschen erwartet in diesem Jahr nämlich ein einsames Fest.
So schreibt etwa Landesrat Philipp Achammer auf Facebook:
In den vergangenen Tagen habe ich einige Zuschriften bekommen, man solle die von der italienischen Regierung beschlossenen „Weihnachtsregeln“ doch einfach so akzeptieren. Deshalb will ich noch einmal erläutern, warum sie in dieser Form schlichtweg irrsinnig sind.
Es ist allen klar, dass die Weihnachtsfeiern im allergrößten Familienkreis heuer nicht möglich sein werden, dass die Vorsichtsmaßnahmen auch über Weihnachten gelten müssen. Genauso dürfen die Leute aber auch nicht eingesperrt werden, schon gar nicht auf diese Art und Weise.
Oder praktisch formuliert:
– Am 25., 26. Dezember und 1. Jänner soll nur die Bewegung innerhalb der eigenen Gemeinde möglich sein. Mailand ist eine Gemeinde, Verona oder Bozen ebenso, genauso aber auch Riffian, Kuens oder Waidbruck. Welchen Sinn soll es denn epidemiologisch machen, sich innerhalb der einen Gemeinde gut 40 oder 50 Kilometer bewegen zu dürfen, innerhalb der anderen aber nicht auf die andere Bachseite zu können?
– Oder welchen Sinn macht es epidemiologisch, am 24. oder 27. Dezember Cousins aus allen Himmelsrichtungen einladen zu dürfen, am Weihnachtsfeiertag aber seine Eltern in der Nachbargemeinde nicht sehen zu können?
Regeln werden dann besser eingehalten, wenn sie zumindest einigermaßen nachvollziehbar sind. Diese sind es ganz und gar nicht. Deshalb werden wir uns weiterhin für eine Abänderung stark machen!