Von: mk
Budelli – Das La-Maddalena-Archipel gehört zu den Perlen Sardiniens. Mehr als 60 Inseln erheben sich aus dem türkisblauen Meer und bergen traumhafte Strände. Nicht alle davon, die zur Inselgruppe im gleichnamigen Nationalpark zwischen Sardinien und Korsika gehören, dürfen jedoch betreten werden. Eine brasilianische Reiseleiterin hat sich nicht nur über das Verbot hinweg gesetzt, sondern auch ein Video darüber auf Instagram veröffentlicht. Das Abenteuer könnte ihr nun teuer zu stehen kommen.
Jede der Inseln im Archipel hat ihr ganz eigenes Flair und ihre eigene ganz besondere Atmosphäre. Die Hauptinsel „La Maddalena“, auf der rund 12.000 Einwohner leben, ist die einzige Insel, die von Sardinien aus mit der Fähre in rund 15 Minuten erreichbar ist. Wegen der bezaubernden Altstadt wird „La Maddalena“ oft als „das Paris Sardiniens“ bezeichnet. Das historische Zentrum mit seinen engen Gassen lädt zum Flanieren ein. Hier findet man zahlreiche Bars, Eisdielen, Souvenirshops und Restaurants.
Über die Strada Panoramica lässt sich die Insel mit dem Auto in einer knappen Stunde umrunden. Die Straße führt in Kurven durch Macchia und windgebeugte Wacholderbüsche, zwischen denen rötliche Felsen stehen und manchmal ebenso rötliche Ferienhäuser.
Ein Damm verbindet La Maddalena mit der Nachbarinsel Caprera mit ihrer Natur aus Granitfelsen, einsamen Stränden und windgebeugten Krüppelkiefern. Hier stehen der schönste Pinienhain des ganzen Archipels, ein paar verwitterte Geschützstellungen und Befestigungen aus vergangenen Kriegen sowie der Altersruhesitz des italienischen Nationalhelden Giuseppe Garibaldi. Neben La Maddalena ist Caprera die einzige bewohnte Insel des Archipels.
Zu den beliebtesten Badeorten zählen auf der Hauptinsel die Cala Trinità an der Nordwestküste mit Dünen, weißem Sandstrand, verstreuten Felsen und relativ flachem Badewasser oder die weißsandige Spiaggia del Relitto ganz im Süden vom Caprera. Hier ist einmal ein langes Holzschiff havariert, dessen Überreste heute noch mahnend im Wasser liegen. An Tagen, an denen der Mistral kraftvoll aus dem Nordwesten bläst, ist der Strand relativ geschützt.
Die schönsten Buchten erreicht man allerdings vom Wasser aus. Wer selbst kein eigenes Segelboot hat, kann sich ein motorisiertes Schlauchboot mieten und erkundet selbst die Inselgruppe. Alternativ bieten sich Touren an Bord von Ausflugsschiffen mit.
Die „Spiaggia Rosa“ auf der Insel Budelli
Der wohl berühmteste Strand des gesamten Archipels ist jedoch die „Spiaggia Rosa“ auf der Insel Budelli. Sein Name ist auf seinen rosafarbenen Sand zurückzuführen, der sich aus kleinsten Partikeln von verschiedenen Meerestieren zusammensetzt.
Für die rosa Farbe ist hauptsächlich das Vorkommen von Kalkschalen und eines Mikroorganismus verantwortlich. Gemeinsam mit winzigen Korallenstücken, Muscheln und Granit entsteht die einzigartige Tönung, die den Strand so besonders macht.
Um die zerbrechliche Schönheit dieses Paradieses zu bewahren, darf die Spiaggia Rosa seit 1996 allerdings nicht betreten werden und ist gesperrt. Sie kann nur vom Meer aus während einer Bootsfahrt bewundert werden. Es ist auch verboten, vor der Insel zu ankern oder dort zu baden.
Reiseleiterin missachtet Verbote
Eine brasilianische Reiseleiterin, die in Dubai lebt und über einen Instagram-Account mit 35.000 Followern verfügt, hat sich nun während ihres Urlaubs mutwillig über das geltende Verbot hinweggesetzt.
Mit einem Schlauchboot umfuhr sie die klar markierten Bojen und gelangte bis zur geschützten Spiaggia Rosa, wo sie ungeniert spazieren ging und die Schönheit des Ortes kommentierte. Doch als ob dieser Sündenfall allein nicht genug wäre, veröffentlichte sie ohne Skrupel mehrere Videos ihres „Abenteuers“ auf Instagram.
Zunächst postete sie in der Story ihres Instagram-Profils zwei Videos, die ihre Ankunft am Strand mit einem Schlauchboot und den folgenden Spaziergang zeigen. Die Begleittexte lauteten „Die berühmte Spiaggia Rosa kennenlernen“ und „Ankunft auf der Spiaggia Rosa“. Zum Abschluss veröffentlichte sie ein drittes Video ihrer Fußspuren im Sand – untermalt mit dem Lied „La Vie en Rose“.
Empörung im Netz
Die Empörung im Internet ließ nicht lange auf sich warten, die Videos wurden schnell viral. Jetzt droht der Brasilianerin eine Geldstrafe bis zu 500 Euro. Mittlerweile soll sie sich wieder in Dubai aufhalten.