Von: ka
Bologna – Claudio Villani hatte schon immer ein schwieriges Verhältnis zu Frauen. „Ich habe Riesenprobleme im Umgang mit den Frauen“, erzählte der 56-Jährige den Carabinieri, die ihn kurz zuvor widerstandslos verhaftet hatten.
Bereits seit Freitagnachmittag suchten die Beamten nach ihm und dem roten Ford Ka, den Claudio Villani seinem letzten Opfer gestohlen hatte.
Der 56-jährige Mann aus Argenta in der Emilia Romagna hatte sein letztes Opfer, die 47-jährige Escortdame Barbara Fontana, über eine Online-Seite kennengelernt. Die Frau, die bei Tag als Angestellte arbeitete und in der Freizeit ihre Dienste anbot, hatte mit dem Mann ein Treffen in einem Hotel in San Pietro in Casale vor den Toren Bolognas vereinbart. Auf dem Zimmer wurde die Barbara Fontana dann mit 33 Messerstichen – zwei davon tödlich – ermordet.
Claudio Villani hätte seine Wohnung in Argenta eigentlich gar nicht verlassen dürfen, weil er wegen Beraubung und Betäubung einer Prostituierten vom Richter zum Hausarrest verdonnert worden war.
Er war aber schon vorher für die Polizei kein Unbekannter. Bereits im Jahr 1976 – im Alter von nur 16 Jahren – hatte er die 27-jährige Mutter eines vierjährigen Kindes ermordet. Die Frau arbeitete in der Nachbarschaft des Lokals, wo Villani damals als junger Kellner angestellt war. Als sie nach wiederholten Nachstellungen den jungen Mann zurückgewiesen hatte, holte sich Villani aus der Küche seines Lokals ein großer Messer und stach hinterrücks auf die junge Frau ein und ermordete sie.
Bei der anschließenden Gerichtsverhandlung wurde Claudio Villani für unzurechnungsfähig erklärt und zu nur drei Jahren Aufenthalt in einer Besserungsanstalt verurteilt.
Nach diesem Kapitel nahm Villani, den die Nachbarn als verschlossenen und ungepflegten Typen, der in den Tag hinein lebt, beschreiben, verschiedenste Arbeiten an. Sein Leben aber brachte er nie wieder in geordnete Bahnen zurück. Das letzte Kapitel seines unsteten Lebens stieß er letzten Donnerstag auf.
Nachdem er Barbara Fontana ermordet hatte, durchstreifte er noch die ganze Nacht die Umgebung, bevor er mit dem Auto des Opfers das Weite suchte.
Medienberichten zufolge bleibt es ein Rätsel, warum dieser Mann nicht schon lange aus dem Verkehr gezogen wurde, denn sein „Riesenproblem im Umgang mit den Frauen“ wurde für mindestens zwei Frauen zur tödlichen Realität. Derzeit versucht die Polizei herauszufinden, ob Claudio Villani noch für weitere schwere Straftaten verantwortlich ist.