Von: mk
Riva – Die Finanzpolizei hat in Riva am Gardasee eine Million Euro einer mutmaßlichen kriminellen Vereinigung beschlagnahmt, die in mehreren Restaurantbetrieben von 2015 bis 2019 auf systematische Weise Steuern hinterzogen haben soll. Die Methode, die dabei angewandt wurde, war raffiniert.
Die Verantwortlichen setzten demnach eine spezielle Software ein, die es erlaubte, aufgenommene Bestellungen so zu löschen, dass sie steuerrechtlich nicht erfasst werden. Auch bei der Ausstellung von Rechnungen händigten sie Kunden einen Zettel aus, bei dem es sich nur dem Anschein nach um eine Steuerquittung handelte.
Auf diese Weise soll dem Fiskus zwischen 2015 und 2019 ein Schaden von 3,5 Millionen Euro entstanden sein. Die Vorwürfe der Ermittler lauten auf Ausstellung falscher Rechnungen und Geldwäsche.
Mithilfe der Aufnahmen von Überwachungskameras hat die Finanzpolizei außerdem herausgefunden, dass Strohmänner eingesetzt wurden, die Restaurants zu führen. Damit sollte verhindert werden, dass die wahren Verantwortlichen belangt werden können.
Bei den Strohmännern handelte es sich etwa um den Koch oder den Hilfskoch. Wie erfinderisch der Staat und damit auch wir alle in Zeiten der Corona-Krise betrogen werden, zeigt ein Beispiel aus Südtirol.