Schutz für Mensch und Tier

Roboterwölfe im Kampf gegen Bärenangriffe

Samstag, 28. Dezember 2024 | 08:51 Uhr

Von: Ivd

Trient – Während die Debatte im Trentino um Bären und Wölfe weiterhin hohe Wellen schlägt, zeigt Japan einen Weg, wie es gehen kann. Der „Monster Wolf“ ist ein Roboter, der mit Hightech und beeindruckender Nachahmung echter Wölfe gefährliche Wildtiere abschrecken soll.

Entwickelt von der Firma Wolf Kamuy auf der Insel Hokkaido, wird diese Erfindung in Japan zunehmend eingesetzt, um Wildtiere von menschlichen Siedlungen fernzuhalten, ohne sie töten zu müssen. Könnte diese Technologie auch in Europa neue Perspektiven für den Umgang mit Konflikten zwischen Mensch und Natur bieten?

Technologische Raffinesse im Einsatz

Der Roboterwolf ist ein wahres Meisterwerk moderner Technik. Mit einer Höhe von 80 Zentimetern und einer Länge von 1,20 Metern fällt er sofort ins Auge. Seine leuchtenden roten LED-Augen und der bewegliche Hals verleihen ihm ein bedrohliches Erscheinungsbild, während ein Lautsprecher bis zu 50 verschiedene Geräusche abspielt. Diese sind auf eine Distanz von bis zu einem Kilometer hörbar. Über einen Infrarotsensor aktiviert sich der Roboter automatisch, sobald Wildtiere in der Nähe sind.

„Der Monster Wolf ist besonders bei Bären sehr effektiv, da sie vorsichtig sind und sich schnell zurückziehen“, erklärt Motohiro Mike Miyasaka, Präsident von Wolf Kamuy. Neben seiner abschreckenden Wirkung kann der Roboter auch gezielt eingesetzt werden, um natürliche Korridore für Wildtiere zu schaffen und sie von bewohnten Gebieten fernzuhalten.

Reaktion auf steigende Bärenangriffe

Die steigende Zahl von Bärenangriffen in Japan hat die Nachfrage nach dem Monster Wolf stark erhöht. Im Jahr 2021 wurden mindestens vier Menschen von Bären getötet und zehn weitere verletzt. Auf der Insel Hokkaido, wo es rund 12.000 Braunbären gibt, kommt die Erfindung bereits erfolgreich zum Einsatz. Das macht den Einsatz auf für das Trentino besonders interessant. Auch hierzulande steigt die Zahl an Bärensichtungen und Stimmen nach verschärften Schutzmaßnahmen werden lauter.

Die Technologie mag noch neu und ungewöhnlich erscheinen, doch ihre Erfolge in Japan sprechen für sich. Ob der „Monster Wolf“ jedoch tatsächlich in den Alpen Einzug hält, hängt nicht nur von seiner technischen Umsetzbarkeit, sondern auch vom gesellschaftlichen und politischen Willen ab. Ein Versuch wäre es wert, da er das Leben von Mensch und Tier gleichermaßen schützt.

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