Von: Ivd
Rom – Das Drama in der italienisch-europäischen Asylpolitik geht in die nächste Runde: Die Eröffnung der von Italien geplanten Aufnahmelager für Asylbewerber in Albanien verzögert sich auf unbestimmte Zeit. Statt der erwarteten Eröffnung am Donnerstag stehen die Tore der Lager weiterhin geschlossen.
Ein Deal zwischen Freunden
Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni und Albaniens Regierungschef Edi Rama hatten im November vergangenen Jahres eine Vereinbarung getroffen: Gerettete Migranten aus dem Mittelmeer sollten in zwei streng überwachte Lager in Nordalbanien gebracht werden. Frauen und Kinder dürften nach Italien, aber bis zu 3.000 Männer mit schlechten Aufnahmechancen sollten in Albanien auf ihren Asylentscheid warten. Von dort sei ihre Abschiebung im Zweifelsfall leichter, aber auch Kontrollen werden schwerer.
In der nordalbanischen Hafenstadt Shengjin sind die Bauarbeiten für eines der Lager zwar abgeschlossen, doch das zweite Lager, eine umfunktionierte Militärbasis, steckt noch in den Bauarbeiten. Hier sollen Migranten untergebracht werden, bis über ihre Asylanträge entschieden wird. Ein kleines Team in Rom – rund ein Dutzend Beamte – ist für diese Prozesse zuständig.
Kritik an dem Projekt
Die Verzögerungen rufen nicht nur in Italien, sondern auch in Albanien und darüber hinaus gemischte Reaktionen hervor. Die italienische Opposition hat das Projekt scharf kritisiert und die hohen Kosten von schätzungsweise 650 Millionen Euro als ineffektiv und übertrieben bezeichnet. Edi Rama, der albanische Premier, verteidigte das Vorhaben als Akt der Solidarität gegenüber Europa, musste sich aber ebenfalls harscher Kritik stellen.
Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International warnen vor den Konsequenzen solcher Lager. Sie prangern die “automatische und möglicherweise verlängerte Inhaftierung” der Migranten an und verweisen auf ähnliche Einrichtungen, etwa auf der griechischen Insel Samos, wo die Bedingungen als “gefängnisähnlich” beschrieben werden.
EU-weiter Trend?
Während Rom und Tirana mit den aktuellen Schwierigkeiten ringen, plant die EU, solche Lager an ihren Außengrenzen in den kommenden Jahren auszuweiten. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Reform des europäischen Asylsystems, die ab Mitte 2026 umgesetzt werden soll. Ziel ist es, schärfere Kontrollen und schnellere Abschiebungen durchzuführen.
Das Lager, sollte es je in Betrieb gehen, soll monatlich mehr als 160.000€ an Betriebskosten verschlingen. Da ist der Bau ja noch günstig. Grins
Ca. 1,5 Milliarden im Jahr damit Meloni ruhigrn Gewissens sagen kann sie hat was getan. Was sie nicht sagt, das damit EU Recht von Flüchtlingen umgangen wird, da nach Albanien ausgelagert. Damit wird das Lager ein Mahnmal dafür wie man Menschenrechte “legal” aushebeln kann. Na ja, Meloni ist in guter Gesellschaft, England plant in Ruanda und die werden nicht mal faschistisch regiert.
Die neue Regierung in Großbritannien wird das Vorhaben mit Ruanda nicht weiter verfolgen, laut deren Aussage.
…die Melone tut a lei reden…
Es können nicht alle Menschen in Europa leben. Es werden die Grenzen des friedlichen zusammenlebens bereits sehr oft überschritten. Nur durch eine Begrenzung und kontrollierte Rückführung der illegalen Zuwanderung kann hier Abhilfe geschaffen werden.
Beim Geld hört die Freundschaft auf.
Diese Alibifunktion dürfen wir Steuerzahler fürstlich finanzieren. Pro Migranten ist mit unvorstellbar hohen Kosten zu rechnen. Dazu kommt noch, dass der Aufenthalt dort begrenzt ist und bis heute nicht geklärt ist, was mit den Migranten nach Ablauf dieser Frist geschehen wird, zumal eine Abschiebung nur vereinzelt umsetzbar ist. Dann wieder zurück nach Italien? Flug inklusive? GB hat das Ankommen mit Rwanda schließlich wieder aifgekündigt!
Wenn man Pull-Effekte (Bootretter) anprangert, dann darf man den Anreiz für die aufnehmenden Drittstaaten nicht unter den Teppich kehren. Da reiben sich (staatliche) Schlepper schon die Hände.
“Allein die Wirtschaftshilfe beläuft sich… auf gut eine Milliarde Franken… Zusätzlich muss London je Flüchtling [20.000 sollen es werden] 172 000 Franken Bearbeitungsgebühr bezahlen… ”
🤪
Aus den (Wähler-)Augen, aus dem Sinn.
Die hohen Kosten der Ausschaffung von Asylsuchen nach Rwanda (nzz.ch)