Von: ka
Rom – Der Gehalt eines Angestellten in einer der gemeindeeigenen Apotheken schien Manfredi Lauro nicht genügt zu haben, sodass er sich entschloss, sein Einkommen durch den illegalen Verkauf von Viagra aufzubessern. Er soll, so die Anklage, die mit dem Geld der Gemeinde angekauften und nur auf Rezept erhältlichen blauen Viagra-Pillen aus der Apotheke entwendet und in Fitnesszentren vertrieben haben. Manfredi Lauro, Sohn des bekannten ehemaligen Rektors der römischen Universität Tor Vergata, Renato Lauro, wurde daher vom Voruntersuchungsrichter der Veruntreuung im Amt beschuldigt und in den Hausarrest überstellt.
Laut der Staatsanwalt verkaufte der Beschuldigte die Vigratabletten in den Fitnesszentren, wo sich Lauro über Jahre einen Bekanntenkreis aufgebaut hatte. Der Vertrieb der blauen Wunderpillen soll ihm, so die Erkenntnisse der Ermittler, Tausende Euro eingebracht haben, auch wenn das genaue Ausmaß der Schadenssumme für die römische Gemeindekasse noch nicht feststeht. Auch wenn der illegale Verkauf von Viagra den größten Teil von Lauros „Geschäftsmodell“ ausmachte, so handelte er auch mit Trockenmilch, Kreatin und psychoaktiven Arzneimitteln.
Besonderen Erfolg hatte Lauro bei den Gewichthebern und Muskelmännern, denen er die blauen Pillen um 64 Euro die Packung verkaufte. Lauro war sogar so dreist selbst den Kunden der Bar, die sich in direkter Nachbarschaft zu seinem Arbeitsplatz befindet, die Wunderpillen zu verkaufen.
Die Direktorin der Gemeindeapotheke, Anna Maria Annunziata, zeigte aber Lauro bei den Carabinieri an. Der Frau war aufgefallen, dass er kaum Kassenbons ausstellte und mit Päckchen, Deodorants und Trockenmilch vom Arbeitsplatz verschwand. Die gleiche Staatsanwältin, Nadia Plastina, die am Anfang des Monats den außerordentlichen Verwalter der römischen Gesellschaft Farmacap, welche die 45 gemeindeeigenen Apotheken der Hauptstadt betreibt, Francesco Alvaro, in das Ermittlungsregister eingetragen hatte, machte auch dem Treiben Manfredi Lauros ein Ende.