Van der Bellen und Stocker nehmen Abschied vor Franziskus

Rund 250.000 Gläubige nahmen Abschied von Franziskus

Freitag, 25. April 2025 | 22:27 Uhr

Von: apa

Rund 250.000 Gläubige haben laut Vatikan seit Mittwoch im Petersdom Abschied von Papst Franziskus genommen. Damit kamen bis zur Schließung des Sarges mit dem verstorbenen Pontifex um 19.00 Uhr am Freitag mehr Gläubige als erwartet, wie der Heilige Stuhl laut Kathpress weiter mitteilte. Den offenen Sarg von Benedikt XVI. hatten rund 195.000 Gläubige besucht. Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und ÖVP-Kanzler Christian Stocker erwiesen Franziskus die letzte Ehre.

Van der Bellen sagte vor österreichischen Journalisten in Rom, dass Franziskus “in die Geschichte eingehen” werde. “Er hat sich immer für die Ärmsten und Schwächsten eingesetzt. Er hat immer versucht Frieden zu stiften wo es nur ging, er war immer dabei”, erklärte Van der Bellen.

Für Stocker war Franziskus “ein Brückenbauer”, er werde der Welt fehlen. “Österreich trauert mit den Katholiken und vielen Menschen auf der ganzen Welt um Franziskus, der als sehr menschlicher Papst in Erinnerung bleiben wird”, sagte der Kanzler.

Am Freitagabend wurde der Sarg des am Ostermontag verstorbenen Heiligen Vaters in einer privaten Zeremonie versiegelt. In der ansonsten menschenleeren Kirche befanden sich mehrere Kardinäle sowie geladene Gäste. Dem toten Pontifex wurde zuvor nach katholischem Ritus ein weißes Seidentuch über das Gesicht gelegt, wie der Heilige Stuhl mitteilte. In den Sarg wurde auch eine offizielle Urkunde mit einer Würdigung des Lebens des verstorbenen Papstes gelegt. Darin heißt es: “Franziskus hinterließ allen ein bewundernswertes Zeugnis der Menschlichkeit, der heiligen Lebensführung und der universalen Vaterschaft.”

Am Samstag wird er im Beisein von Staats- und Regierungschefs aus aller Welt beigesetzt. Bei der Trauerzeremonie ab 10.00 Uhr auf dem Petersplatz in Rom werden Hunderttausende Gläubige erwartet.

Delegationen aus der ganzen Welt in Rom eingetroffen

Nach der Zeremonie wird der Sarg des Papstes zur päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore im Stadtzentrum von Rom gebracht. Dort wird Franziskus in einem schlichten Grab beigesetzt. Franziskus ist auf eigenen Wunsch der erste Papst seit mehr als einem Jahrhundert, der nicht im Petersdom bestattet wird. Das Oberhaupt der katholischen Kirche war am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben.

Vor der Trauerzeremonie am Samstag trafen am Freitag Dutzende Delegationen aus der ganzen Welt in der Ewigen Stadt ein. Auf den römischen Flughäfen Fiumicino und Ciampino herrschte Großbetrieb. Neben Staats- und Regierungschefs, kamen auch mehrere Kardinäle an. Die Stadt befindet sich seit einigen Tagen quasi im Ausnahmezustand.

Konklave Anfang Mai

Das Konklave zur Wahl des neuen Papstes beginnt vermutlich Anfang Mai – wieder in der Sixtinischen Kapelle. Die Spekulationen über den zukünftigen Pontifex laufen längst. Täglich stellen Medien Kirchenmänner vor, die beim Konklave erfolgreich sein könnten. Es ist diesmal die Rekordzahl von 135 Kardinälen zur Wahl des neuen Papstes zugelassen. Wahlberechtigt sind alle Kardinäle unter 80 Jahren. An der Generalkongregation im Vorfeld dürfen allerdings alle 252 Kardinäle teilnehmen, auch die nicht wahlberechtigten.

Trauerzeit im Vatikan beginnt am Samstag

Die Trauerzeit im Vatikan beginnt am Samstag, dem Tag der Beisetzung von Franziskus, und endet am 4. Mai. Jeden Tag wird in dieser Zeit im Petersdom eine Messe für den verstorbenen Papst gelesen. Die Feiern sind öffentlich und können von allen Gläubigen besucht werden.

Kommentare

Aktuell sind 10 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen