So sah Mariupol nach den russischen Angriffen aus

Russische Propaganda in Modena löst Welle der Empörung aus

Freitag, 05. Januar 2024 | 10:58 Uhr

Von: mk

Modena – Ein italienisch-russischer Kulturverein plant in Modena eine Ausstellung über Mariupol unter dem Titel “Die Wiedergeburt nach dem Krieg”. Die Eröffnung soll am 20. Jänner stattfinden. Die Beschreibung des Events, die im Internet veröffentlicht wurde, hat bei vielen Bürgern Empörung hervorgerufen.

Im Rahmen der Veranstaltung soll Mariupol zur „Symbolstadt des Aufstands im Donbass gegen die Junta in Kiew“ hochstilisiert werden, die „heute unter der Schirmherrschaft der Russischen Föderation einen raschen Prozess des Wiederaufbauprozess durchläuft und zu einem integralen Bestandteil derselben geworden ist.“

Was unerwähnt bleibt: Russland hat Mariupol in Schutt in Asche gebombt. Zehntausende Menschen wurden dabei getötet. Weitere Zehntausende mussten fliehen. Ob derzeit tatsächlich ein „rascher Aufbauprozess“ stattfindet, darf bezweifelt werden.

Der Generalkonsul der Russischen Föderation in Italien soll ebenfalls bei der Ausstellungseröffnung sprechen. Für viele steht fest: Bei dem Event des Vereins „Associazione Culturale Russia Emilia Romagna“ handelt es sich um eine reine Propaganda-Veranstaltung im Herzen Europas.

Auch in den sozialen Netzwerken macht sich Entrüstung breit. Dem Bürgermeister und dem Gemeinderat wurde ein Brief geschrieben, in dem gefordert wird, die Ausstellung abzusagen und zu unterbinden.

Die Morde und die Angriffe auf die Zivilbevölkerung im Rahmen der russischen Aggression auf die Ukraine würden als „Befreiung“ dargestellt. Die zivilisierte Welt dürfe nicht zulassen, dass Russland mit Lügen über seine Verbrechen an den Ukrainern davonkomme, heißt es weiter im Netz.

Unterdessen hat Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni der Ukraine anhaltende Unterstützung der Siebenergruppe der großen demokratischen Industrienationen (G7) zugesichert. In einem Telefonat mit Staatschef Wolodymyr Selenskyj erklärte Meloni, Russlands Aggression gegen das Nachbarland werde im Mittelpunkt von Italiens G7-Präsidentschaft stehen.

Italien hat seit Beginn des neuen Jahres den G7-Vorsitz inne. Zur Gruppe gehören dazu noch die USA, Deutschland, Kanada, Großbritannien, Japan und Frankreich.

Selenskyj bedankte sich anschließend bei Meloni für die Unterstützung – auch beim Wunsch der Ukraine nach einer Aufnahme in die EU.