Don Zanier gegen die kurzen Röcke der 20-Jährigen in der Kirche – VIDEO

Schenkel wie Schinken: “Zuviel Fleisch im Wind”

Mittwoch, 09. Januar 2019 | 07:11 Uhr

Von: ka

Resia – Die von einem Kooperator in einem Pfarrbrief geäußerte Kritik an den zu kurzen Röcken der jungen Frauen von Resia schlägt weit über die kleine, friaulische Berggemeinde hinaus hohe Wellen. Der junge Pfarrvikar, der die Bekleidung der 20-Jährigen des Ortes für die Feier einer Messe wenig passend findet, erntet neben Zustimmung auch Kritik. Über allem steht aber die Frage, wie kurz die Röcke in der Kirche sein dürfen.

Die Geschichte begann mit der Neujahrsmesse, an der in Resia, einer kleinen Gemeinde in den Karnischen Alpen an der Grenze zu Slowenien, traditionell auch die jungen Männer und Frauen des Jahrgangs 1999 teilnahmen. Dabei stachen dem 31-jährigen Pfarrvikar, Don Alberto Zanier, besonders die Miniröcke der jungen 20-Jährigen des Ortes ins Auge. Später setze er einen Pfarrbrief auf, der keine Zweifel offen ließ.

Facebook/Telefriuli

„In San Daniele herrscht Krise. Die berühmten Schenkel aus Schinken leiden an einem schwierigen Markt. In Resia hingegen kennt eine andere Art von Schenkel keine Spur von Krise. Erst vor wenigen Tagen konnten wir einer schönen Serie von sehr gut einzusehenden Schenkeln beiwohnen. Aber leider handelte es sich nicht um San Daniele Schinken, sondern um schmeichelnde und geschwungene weibliche Schenkel, die unter – zu kurzen – Miniröcken von kecken, jungen Frauen in der Blüte ihrer Überschwänglichkeit hervortraten“, so Don Alberto Zanier im Pfarrbrief.

Im Pfarrbrief kritisierte Don Alberto Zanier den mangelnden Respekt vor der weiblichen Würde, den vor den anderen Messbesuchern und auch den vor dem Priester. „Zuviel Fleisch im Wind“ werde gezeigt, so die Ansicht von Pfarrvikar Don Alberto Zanier.

Facebook/Telefriuli

Zuletzt bekamen auch noch die Mütter der 20-Jährigen ihr Fett ab.

„Die Kirche ist kein Tanzlokal und kein Ankleidezimmer. Schuld haben auch die Mütter. Liebe Mütter, wenn eure Töchter aus dem Haus zur Kirche gehen, seht ihr sie euch an?“, fragt sich abschließend der Pfarrvikar.

Wie nicht anders zu erwarten, löste der Pfarrbrief in Resia heftige Reaktionen aus. Während die einen den Argumenten von Don Alberto Zanier durchaus folgen können, halten die anderen die Reaktion des Pfarrvikars für übertrieben und meinen, dass die „Freiheit der Kleidung“ auch in der Kirche gelte. Auf der bekanntesten Facebook-Gruppe des Ortes, SEI DI RESIA SE……, entbrannte eine heiße Diskussion.

Facebook/SEI DI RESIA SE……

Zuletzt nahmen auch die genannten „Mädchen des Jahres ’99“ auf Facebook Stellung. Die 20-Jährigen von Resia nehmen es nicht hin, als junge, unmoralische Frauen hingestellt zu werden. Die jungen Frauen zeigen sich zutiefst enttäuscht darüber, auf diese Art und Weise vor der ganzen Gemeinschaft von Resia erniedrigt worden zu sein. Noch weniger wollen die „Mädchen des Jahres ’99“, dass ihre Beine mit Schinkenkeulen verglichen werden.

„Diese Beine hat mir ihr Gott geschenkt. Und ich bin mir sicher, dass der Gott, von dem mir so viel erzählt worden ist, sich nicht beleidigt fühlen würde“, so Petra Barbarino, eine der 20-jährigen Frauen von Resia, auf ihrer Facebook-Seite.

Längst berichten die großen Medien des Landes über die Polemik in Resia. Dass dies so ist, werten Beobachter als Zeichen dafür, dass die Frage, wie sich besonders Frauen in der Kirche kleiden sollen, immer noch genug Menschen unter den Fingernägeln brennt. Wie kurz darf der Rock und wie tief der Ausschnitt sein?