Der Ex-Kapitän der Costa Concordia Schettino bleibt in Haft

“Costa Concordia”-Kapitän verzichtet auf offenen Vollzug

Dienstag, 08. April 2025 | 15:27 Uhr

Von: apa

Der Ex-Kapitän des 2012 havarierten Kreuzfahrtschiffes “Costa Concordia”, Francesco Schettino, hat auf seinen Antrag auf offenen Vollzug verzichtet. Dies gab seine Verteidigerin Francesca Carnicelli am Dienstag bekannt. “Wir haben auf unseren Antrag verzichtet, weil es Schwierigkeiten mit dem Arbeitsvorschlag gab, der dem Aufsichtsgericht in Rom vorgelegt worden war. Das Verfahren wurde daher eingestellt”, so die Verteidigerin.

“Wenn in Zukunft die Voraussetzungen für einen erneuten Antrag gegeben sind, werden wir dies tun”, so die Anwältin. Schettino, der seit 2017 in der römischen Strafanstalt Rebibbia seine Haft absitzt, hätte laut der Mailänder Tageszeitung “Corriere della Sera” tagsüber an einem Digitalisierungsprojekt der vatikanischen Kulturgüter teilnehmen sollen. Das Projekt des Vatikans dient der Rehabilitierung von Sträflingen.

Schettino hat bereits mehr als die Hälfte seiner Strafe verbüßt

Der 63-jährige Schettino hat bereits mehr als die Hälfte seiner Strafe verbüßt und damit die Frist für lockerere Vollzugsmaßnahmen erreicht. Er wurde 2017 in letzter Instanz zu 16 Jahren Haft verurteilt und sitzt seitdem hinter Gittern. “Schettino hat sich in diesen Jahren im Gefängnis vorbildhaft verhalten. Er hat kritisch sein Verhalten bei diesem Unfall verarbeitet”, erklärte die Juristin.

Der Süditaliener war 2023 mit seiner Forderung einer Neuauflage seines Prozesses gescheitert. Der Oberste Gerichtshof lehnte einen entsprechenden Antrag ab. Der Kapitän war nicht nur wegen des missglückten Manövers in die Kritik geraten, sondern auch, weil er das Schiff verließ, als noch die Evakuierung lief.

Das Kreuzfahrtschiff “Costa Concordia” hatte am 13. Jänner 2012 vor der Insel Giglio einen Felsen gerammt und war gekentert. 32 der mehr als 4.200 Menschen an Bord kamen dabei ums Leben. Alle 77 Österreicherinnen und Österreicher auf der “Costa Concordia” – unter ihnen der damalige Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden – überlebten das Unglück.

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