Vier nigerianische Flüchtlingsfrauen aus Wohnung entfernt – VIDEO

Schlimmer Verdacht: Prostitution in Asylunterkunft?

Freitag, 19. Mai 2017 | 08:08 Uhr

Von: ka

Campagnola Emilia – In Campagnola Emilia, einem größeren Dorf in der Provinz Reggio Emilia in der Emilia Romagna, wird vermutet, dass vier aus Nigeria stammende Flüchtlingsfrauen, die von der Genossenschaft „L’Ovile“ in einer Wohnung im Dorf untergebracht waren, der Prostitution nachgegangen seien.

Am Mittwochvormittag wurden die vier Frauen wegen „örtlicher Unverträglichkeit“ aus der Wohnung entfernt und in eine andere Unterkunft untergebracht. Diese Maßnahme wurde ergriffen, weil die Anzeige des Fraktionschefs der Gemeinderatsfraktion des M5S, Rajinder Singh, und ein Fernsehbeitrag der Rete 4-Sendung „Dalla vostra parte“ im kleinen Ort für großes Aufsehen gesorgt hatten.

Facebook/Rajinder Singh

Der Bürgermeister von Campagnola, Alessandro Santachiara, bestätigte, dass die vier Frauen an einem anderen Ort gebracht worden waren. Er fügte hinzu, dass – sollte es tatsächlich in der Asylunterkunft zu Fällen von Prostitution gekommen sein – diese Begebenheit unfassbar sei und nicht zum Willkommensprojekt passe, das seine Gemeinde auf die Beine zu stellen versuche. Der erste Bürger von Campagnola ergänzte, dass er selbst die Carabinieri verständigt und darüber auch in der Präfektur gesprochen habe, als er vor einem Monat von diesen Vorfällen erfahren hatte.

APA/APA (Symbolbild)/HELMUT FOHRINGER

Rajinder Singh hingegen, der selbst im gleichen Mehrfamilienhaus wohnt, meint, dass er zwar nicht wisse, ob die Frauen in der Wohnung käufliche Liebe angeboten hätten, er aber mehrere Männer – es schienen Inder und Pakistaner gewesen zu sein – vor dem Haus angetroffen habe. Auf seine Frage, was sie denn an diesem Ort zu suchen hätten, hätten sie ihm eine eindeutige Antwort gegeben: „Was willst du? Wir haben das Mädchen bereits bezahlt.“

Dann seien sie mit einer der Frauen nach oben gegangen.

Video siehe ab Minute 27:

https://www.facebook.com/jimmy.tandon.1/videos/1594988403869423/

Die Anzeige von Rajinder Singh, eines Italieners indischer Abstammung, und die Sendung von Rete 4 brachten den Fall ins Rollen und sorgten in letzter Konsequenz für die Entfernung der vier Nigerianerinnen.

Ob es in den vergangenen Monaten wirklich zu Prostitution gekommen war und ob weitere Tatbestände wie Schlepperei und Zuhälterei vorliegen, ist nun Gegenstand von Ermittlungen.