Hässlicher Antisemitismus bei Pro-Palästina-Demos – VIDEO

Schockierender Hass gegen Israel in Italien

Dienstag, 24. Oktober 2023 | 07:11 Uhr

Von: ka

Mailand/Bologna/Pordenone/Rom – Seit Israel nach dem brutalen Angriff der radikalislamischen Terrororganisation Hamas auf die jüdische Zivilbevölkerung zum Gegenangriff auf die im Gazastreifen verschanzten Terrormilizen übergeht, vergeht in den europäischen Städten kaum ein Tag, an dem nicht für Palästina und insbesondere für die Einwohner des Gazastreifens demonstriert wird.

Die vollkommen legitime Unterstützung für die palästinensische Sache, die vom Demonstrationsrecht gedeckt wird, verwandelt sich aber allzu oft in öffentlich zur Schau gestellten Antisemitismus. Bei Pro-Palästina-Demos in ganz Europa werden Parolen skandiert, die Israel einen faschistoiden Terrorstaat nennen. Mancherorts wie in Berlin wurden sogar Mauern und Türen von jüdischen Mitbürgern bewohnten Häusern mit dem Davidstern gebrandmarkt und eine Synagoge angegriffen.

Italien macht dabei leider keine Ausnahme. Während es bei der Pro-Palästina-Demo in Bozen noch recht friedlich und gesittet zuging, sollen Augenzeugenberichten zufolge bei der am Samstag stattgefundenen Kundgebung in Mailand hässliche antisemitische Sprechchöre zu hören gewesen sein. „Öffnet die Grenzen, damit wir die Zionisten töten können. Öffnet die Grenzen, damit wir die Juden töten können“, habe eine größere Gruppe von Demonstranten skandiert.

ANSA/MATTEO CORNER

Auf der gleichen Demonstration war auch ein Schild mit dem Bild von Anne Frank zu sehen, die eine Keffiyeh – ein traditionelles palästinisches Kopftuch, das als Symbol des nationalistischen Widerstands gegen Israel gilt – trug. Als die junge Frau von einem Reporter des Mediums Local Team auf das Anne Frank-Transparent angesprochen wurde, lieferte sie die schockierende und verstörende Begründung, dass ihrer Meinung nach Israel heute dasselbe mache, was Deutschland damals mit den Juden gemacht habe.

Auch in anderen italienischen Städten kam es bei Pro-Palästina-Demos zu schwerwiegenden antisemitischen Vorfällen. Während einer Demonstration in Bologna warfen militante Gegner des Judenstaats eine israelische Flagge zu Boden und setzten sie in Brand. Bei derselben Kundgebung wurde auch eine junge Demonstrantin gesehen, die ein Schild in die Höhe hielt, auf dem „Ihr werdet Hitler in der Hölle wiedersehen“ zu lesen war. In Pordenone in Friaul-Julisch Venetien hingegen wurde die Fassade des Palazzo Klefisch, auf die nach dem Terrorangriff der Hamas die israelische Flagge projiziert worden war, von Unbekannten mit blutroter Farbe besprüht.

Twitter/StopAntisemitism

Die italienischen Juden sind nicht gewillt, diesem Treiben länger tatenlos zuzusehen. Der Präsident der jüdischen Gemeinde von Mailand, Walker Meghnagi, fordert nach der aus dem Ruder gelaufenen Pro-Palästina-Demo in der lombardischen Metropole ein Treffen mit dem Bürgermeister von Mailand, Giuseppe Sala, und dem Präsidenten der Region Lombardei, Attilio Fontana. „Es ist nicht mehr länger hinnehmbar, die Augen vor den Aufrufen zum Hass und zur Ermordung der Angehörigen der jüdischen Religion in unserer Stadt zu verschließen“, so Walker Meghnagi.

Die römische Regierung plant, fortan gegen antisemitische Ausschreitungen streng vorzugehen, unterstreicht aber auch, dass das Demonstrationsrecht gewahrt bleibe und es legitim sei, für die palästinensische Sache auf die Straße zu gehen. Wer sich hingegen des offen zur Schau getragenen Judenhasses schuldig macht, werde in Zukunft die ganze Strenge des Gesetzes zu spüren bekommen.

Die immer häufiger vorkommenden antisemitischen Vorfälle lösen in der italienischen Öffentlichkeit tiefe Besorgnis aus. Es dürfe nicht sein – meinen viele Italiener – dass der Nahostkonflikt auch auf den Straßen und Plätzen italienischer Städte ausgetragen werde.