Von: ka
San Donà di Piave – Ein Unbeteiligter, der auf der Heimfahrt von seiner Arbeit war, wurde bei einem illegalen Autorennen, das sich zwei Kosovaren lieferten, getötet. Ein Kosovare verlor bei einem riskanten Überholmanöver die Kontrolle über sein Fahrzeug, geriet auf die Gegenfahrbahn und stieß frontal mit dem Pkw des Pendlers zusammen.
Es war die Nacht vom Donnerstag auf den Freitag, als mehrere Zeugen zwei Pkws sahen, die sich gegenseitig immer wieder überholten. Hinter dem Steuer der beiden Fahrzeuge – einem Audi A3 und einem Alfa 147 – saßen zwei ursprünglich aus dem Kosovo stammende Cousins, die sich anscheinend ein illegales Verfolgungsrennen lieferten. Am Ende einer langen Kurve auf der Via del Mare bei San Donà di Piave im Veneto hatte der Alfa des 26-Jährigen, mehrfach vorbestraften Edmon Balaj die Nase vorn. Sein „Widersacher“, der 21-jährige Fahrer des Audi, Kajtaz Kukiq, warf sich dennoch auf die linke Seite und versuchte ein letztes Mal bei seinem Kontrahenten vorbeizukommen. Dabei verlor er aber die Kontrolle über seinen Wagen und stieß auf der Gegenfahrbahn frontal mit dem vom 53-jährigen Arbeiter Giuliano Babbo gelenkten Pkw zusammen. Giuliano Babbo, der eben seinen Arbeitsturnus beendet hatte und sich auf dem Nachhauseweg befand, hatte keine Chance, den Zusammenstoß mit dem auf seiner Fahrbahn vor ihm auftauchenden Audi zu vermeiden.
Einige Zeugen, die stehen geblieben waren, um Erste Hilfe zu leisten, erkannten noch den 21-jährigen Kajtaz Kukiq, wie er trotz Schnittwunden und Kopfverletzungen – er war nicht angeschnallt und hatte beim Unfall mit seinem Kopf die Windschutzscheibe durchschlagen – aus dem Wrack seines Audi stieg und, ohne sich um den 53-Jährigen zu kümmern, der in seinem völlig zerstörten Fahrzeug im Sterben lag, zu Fuß das Weite suchte. Giuliano Babbo hingegen erlag noch vor dem Eintreffen der Rettungskräfte an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen.
Die ebenfalls herbeigerufenen Carabinieri begannen sofort mit der Suche nach den Unfallverantwortlichen. Dank der Kenntafel des A3 gelang es ihnen schnell, die Besitzerin, eine Frau aus Padua, ausfindig zu machen. Die Frau gab an, dass sie ihr Auto Kajtaz Kukiq geliehen hatte. Als die Carabinieri die Wohnung des 21-Jährigen in Cessalto aufsuchten, trafen sie zwar nicht Kukiq an, stießen aber zufällig auf seinen 26-jährigen Cousin Edmon Balaj. In dem Alfa 147 des 26-Jährigen fanden die Ermittler noch ein blutverschmiertes Handtuch.
Edmon Balaj gestand den Carabinieri, dass er Kajtaz Kukiq in Krankenhaus von Triest gebracht hatte. Kajtaz Kukiq, der den Ärzten der Ersten Hilfe erzählt hatte, dass er von einer Stiege gefallen wäre, konnte kurze Zeit später von den Carabinieri im Krankenhaus von Triest dingfest gemacht werden.
Unfallzeugen bestätigten später, dass Kajtaz Kukiq jener Mann war, der kurz nach dem Unfall aus dem Audi gestiegen und geflohen war. Eine Überprüfung ergab zudem, dass Kajtaz Kukiq nicht einmal in Besitz eines Führerscheins war. Er wurde wegen Mordes im Straßenverkehr und unterlassener Hilfeleistung festgenommen. Wegen Beihilfe bei den oben genannten Straftaten wurde auch Balaj abgeführt und tags darauf zusammen mit dem 21-Jährigen in das Gefängnis von Venedig überstellt.
Auf sie wartet nun ein Prozess und vermutlich eine lange Haftstrafe.