29-Jähriger hatte keine Chance – zwei Männer festgenommen – VIDEO

Schrecklich: Unbeteiligter Mofafahrer stirbt bei wahnsinniger Verfolgungsjagd

Mittwoch, 13. Juni 2018 | 07:06 Uhr

Von: ka

Florenz – Der 29-jährige Duccio Dini, der mit seinem Kleinmotorrad zu seiner Arbeit unterwegs war, wurde Opfer einer wahnsinnigen Verfolgungsjagd, die nach einem Streit am helllichten Tag zwischen zwei Autofahrzeugen auf einer offenen Straße ausgetragen wurde.

ANSA/Claudio Giovannini

Am Montagabend wurde für seine Angehörigen und Freunde der Tod von Duccio Dini, der am Sonntag mit schwersten Verletzungen ins Krankenhaus von Careggi eingeliefert worden war und nicht mehr aus dem Koma erwacht war, zur traurigen Gewissheit.

ANSA/Facebook/Duccio Dini

Die schreckliche Tragödie nahm seinen Anfang, als es zwischen dem Volk der Roma angehörenden Männern, welche im Nomadenlager Poderaccio von Florenz wohnhaft sind, zu einem handfesten Streit kam. Im Laufe der Auseinandersetzung stiegen die Männer in zwei Autos und lieferten sich am helllichten Tag auf offener Straße eine wahnsinnige Verfolgungsjagd. Dank mehrerer Zeugen und den Überwachungskameras gelang es den Carabinieri, die Verfolgungsjagd der beiden Fahrzeuge zu rekonstruieren. Im von den Carabinieri von Florenz veröffentlichten Video ist zu erkennen, wie sich die beiden Autos Stoßstange an Stoßstange gegenseitig jagen, wobei ein weiterer Motorradfahrer den beiden Fahrzeugen gerade noch ausweichen kann und an der Seite stehen bleibt.

Duccio Dini, der als Verkäufer im Zentrum von Florenz arbeitete und zu seinem Arbeitsplatz unterwegs war, stand mit seinem Kleinmotorrad am Ende der langen Geraden vor einer Ampel, als eines der beiden Fahrzeuge mit großer Wucht auf ihn aufprallte. Die Folgen waren furchtbar. Der Scooter wurde Dutzende Meter weit fortgeschleudert und landete auf einer Grünfläche, während Duccio Dini, der beim Unfall seinen Helm verlor, mit voller Wucht auf dem Asphalt aufschlug. Der 29-Jährige erlitt schwerste Verletzungen, erlangte nie wieder das Bewusstsein und verstarb am Montag gegen 19.00 Uhr im Krankenhaus Careggi von Florenz.

ANSA/Claudio Giovannini

Wegen seines Todes wurden drei Männer – alle mazedonischen Ursprungs und dem Volk der Roma angehörig – ins Ermittlungsregister eingetragen, von denen zwei, Debran Mustafa und Remzi Amet, noch am Sonntag von den Carabinieri festgenommen worden waren, und einer, Antonio Mustafa, auf freiem Fuß angezeigt wurde. Alle drei Tatverdächtigen werden der vorsätzlichen Tötung beschuldigt.

ANSA/Amet Remzi, 65, Mustafa Dehran, 36

Am Montagnachmittag wurde in der Via Canova, dem Ort der Tragödie, für Duccio Dini eine Trauerkundgebung organisiert, an der mehr als 500 Personen teilnahmen. Dabei wurden auch Forderungen laut, das Nomadenlager Poderaccio endlich aufzulösen. Als die Nachricht von Duccio Dini’s Tod eintraf, lösten sich 300 Protestierende von der Kundgebung und marschierten auf das Nomadenlager Poderaccio zu. Nur dank der Polizei konnte die Menge, welche Slogans wie „Rache, Rache“ und „Bagger, Bagger“ skandierte, am Eindringen in das Nomadenlager der Roma gehindert werden.

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Der Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella, traf die Angehörigen und Freunde von Duccio Dini und drückte ihnen seine und die Anteilnahme der ganzen Stadt aus. Dabei rief er die Florentiner auf, Ruhe zu bewahren und sich in der Trauer mit der Familie von Duccio Dini zu vereinen. Er fügte hinzu, dass Florenz keine rassistische Stadt sei und auch nicht nach Rache sinne, aber eine Gemeinschaft sei, die Gerechtigkeit für Duccio Dini fordere. Er kündigte an, dass sich die Stadt als Zivilpartei dem Prozess anschließen werde. Über einen Kulturvermittler baten die Bewohner des Nomadenlagers um Verzeihung und teilten mit, dass das, was geschehen war, ihnen sehr leidtue.

Die Stimmung in der Stadt ist sehr aufgewühlt. Das Nomadenlager Poderaccio wird in der Nacht von der Polizei bewacht.

ANSA/Claudio Giovannini