Von: ka
Turin – Ein schreckliches Verbrechen löst weit über Turin hinaus helles Entsetzen aus. Eine junge Frau, die 20-jährige Albanerin Angjela Meçani, wurde zuerst brutal verprügelt und dann auf der Umfahrungsstraße von Turin aus einem fahrenden Auto geworfen. Angjela Meçani wurde noch in das Krankenhaus eingeliefert, erlag aber dort 24 Stunden später ihren lebensgefährlichen Verletzungen.
Am Samstagabend gegen 20.00 Uhr ging bei der Polizei und den Rettungskräften ein Notruf ein. Ein Autolenker war auf der mehrspurigen Turiner Südumfahrung Zeuge, wie eine Frau aus einem fahrenden Auto geworfen wurde. „Irgendjemand hat eine Person aus dem Auto geworfen und ist abgehauen. Hier ist es stockfinster. Ich weiß nicht, was tun”, so die aufgeregte Stimme am Hörer.
Den wenige Minuten später am Unfallort eingetroffenen Polizisten und Rettungskräften bot sich ein Bild des Grauens. Am Straßenrand auf dem Asphalt lag der vom Wurf aus dem Wagen schwer gezeichnete Körper der jungen Frau. Verzweifelt bemühten sich die Rettungskräfte um das Leben der 20-Jährigen. Sie wurde erstversorgt und mit schwersten Verletzungen ins Krankenhaus von Moncalieri eingeliefert. Aber alle Rettungsversuche waren vergebens. 24 Stunden nach dem schrecklichen Gewaltverbrechen erlag Angjela Meçani am Sonntagabend ihren schweren inneren Verletzungen und dem hohen Blutverlust. Im Krankenhaus stellten die Ärzte fest, dass nicht alle Verletzungen vom Sturz aus dem fahrenden Auto herrührten. Vorher, so die Kliniker, war die Frau auf brutalste Art und Weise verprügelt worden, was zu massiven Verletzungen der inneren Organe geführt hatte.
Um den Mordfall kümmern sich nun die Ermittler des Amtes für kriminalpolizeiliche Ermittlungen von Turin. Laut ersten Erkenntnissen ist nur bekannt, dass die 20-Jährige als Prostituierte arbeitete. Das Mordmotiv liegt noch im Dunkeln. Entweder stieg Angjela Meçani in das Auto eines Psychopathen und pathologischen Frauenmörders oder sie wurde Opfer einer brutalen Bestrafung ihrer Peiniger, die sie und ihre Kolleginnen in die Prostitution gezwungen hatten. Letzterer Annahme zufolge hatte die 20-Jährige gegen das ausbeuterische Milieu, das gegenüber jenen, die nicht ihre Regeln befolgen, kein Erbarmen kennt, rebelliert und war dafür aus dem Weg geräumt worden. Die Ermittler sind der Meinung, dass jene, die die junge Frau so zurichteten, wussten, dass sie nicht überleben würde.
Von der Aussage des Zeugen und der Auswertung der Überwachungskameras an den Tankstellen und den Ein- und Ausfahrten der Schnellstraße erhoffen sich die fieberhaft ermittelnden Beamten, dem Tatfahrzeug auf die Spur zu kommen. Ob sie den oder die Täter finden werden? Was aber bleibt, ist das traurige Ende eines jungen Lebens.