Von: ka
Ladispoli/Cerveteri – Am Donnerstag fand in der Umgebung von Ladispoli und Cerveteri in der Nähe von Rom eine großangelegte Polizeiaktion der DIA, des nationalen Kriminalamts zur Bekämpfung der Mafia statt.
Im Rahmen der umfangreichen Aktion wurden fünf Familien, die alle dem Volk der Sinti angehören, Güter im Wert von 30 Millionen Euro beschlagnahmt. Die Mitglieder der Familien, die untereinander in hohem Maß verwandt sind, weisen eine Vielzahl verschiedener Vorstrafen auf. Der Familienverband soll laut Aussagen der Ermittler in der Region Latium und in bekannten Tourismusorten in Italien und im Ausland ein kriminelles Netzwerk aufgebaut haben.
Die langwierigen Untersuchungen erlaubten es, den verschiedenen Behörden – unter anderem der Finanzpolizei, den Carabinieri und der DIA – herauszufinden, dass die Verdächtigen dem Fiskus ein Einkommen erklärt hatten, das in keinem Verhältnis zu deren Gütern und zum teuren Lebensstil gestanden hatte. Einige Personen waren dem italienischen Fiskus sogar komplett unbekannt. Nachdem die Ermittlungen abgeschlossen waren und die Abteilung für Vermögensmaßnahmen des Gerichts auf Vorschlag der DIA ihre Zustimmung gegeben hatte, schlugen die Carabinieri von Ostia und die Finanzpolizei zu. Die Maßnahme betraf vor allem die Oberhäupter der fünf Familien – Mosè Cavazza, Massimo Fe’, Daniele Bacicalupi, Antonio Fusser und Remo Fusser, welche respektive 29, 28, 44, 50 und 40 Jahre alt sind.
Laut den ermittelnden Behörden hatten sich die fünf Familien in den 80-er Jahren in Cerveteri angesiedelt und waren später zu einem einzigen Großfamilienverband verschmolzen. Auf den Familienverband waren die Ermittler gestoßen, als sie Untersuchungen über das organisierte Verbrechen im Hinterland der italienischen Hauptstadt vorgenommen hatten.
Bei der groß angelegten Aktion wurden insgesamt 23 Immobilien im Wert von 30 Millionen Euro beschlagnahmt. Unter den Gütern befanden sich neun Luxusvillen, von denen einige sogar ein Schwimmbad und einen kleinen Fußballplatz besitzen, mehrere landwirtschaftliche Flächen, Firmen und Gesellschaften sowie eine ganze Reihe von Fahrzeugen und Bankguthaben.
Die Verhafteten, deren „soziale Gefährlichkeit“ bereits vorher als erwiesen galt, müssen sich nun wegen verschiedenster Vergehen vor Gericht verantworten.
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