Von: ka
Rom – Der unbedingte Wille, vor dem Trevibrunnen den besten Platz für ein Selfie zu ergattern, löste zwischen zwei Frauen eine Prügelei aus. Innerhalb kürzester Zeit schritten auch die jeweiligen Angehörigen ein, sodass der handgreifliche Streit in eine wilde Schlägerei ausartete.
Der Trevibrunnen gehört sicherlich zu den bekanntesten und bei Touristen zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Ewigen Stadt. Allerdings übersteigt der Andrang von Menschen schon seit geraumer Zeit jedes vernünftige Maß. Das was aber vor wenigen Tagen geschah, schlug dem Fass den Boden aus. Beim Wunsch, sich mit dem Brunnen im Hintergrund ein schönes Selfie zu schießen, gerieten am letzten Mittwoch gegen 19.30 Uhr zwei Urlauberinnen hart aneinander. Am Anfang wurde der Streit um den besten Platz mit dem Trevibrunnen im Rücken noch mit Worten ausgetragen, aber es dauerte nur Sekunden, bis es zwischen den beiden Frauen – einer 19-jährigen Holländerin und einer 44-jährigen Italoamerikanerin – zu einer wilden Prügelei kam. Die jeweiligen Angehörigen gingen innerhalb kürzester Zeit dazu über, die beiden Kontrahentinnen zu unterstützen, sodass der handgreifliche Streit in eine wilde Schlägerei ausartete, an der zuletzt insgesamt acht Personen – darunter drei Minderjährige – teilnahmen.
Nur das Eingreifen zweier Beamter der römischen Stadtpolizei verhinderte Schlimmeres. Die Polizisten trennten die beiden Familien voneinander und versuchten, die hitzigen Gemüter zu beruhigen. Letzterer Absicht war am Anfang wenig Erfolg beschieden. Schon wenige Minuten später gingen die beiden Gruppen erneut aufeinander los. Die Beamten der Stadtpolizei sahen sich sogar gezwungen, zwei weitere Streifen als Verstärkung anzufordern.
Diesmal gelang es endgültig, Frieden zu schaffen. Die Touristen, welche bei der Auseinandersetzung einige kleinere, nicht krankenhauswürdige Verletzungen erlitten hatten, wurden von den Stadtpolizisten der Ewigen Stadt in ihr Hauptquartier geleitet. Nachdem sie Gelegenheit bekommen hatten, den Sachverhalt und ihre Sicht des gewalttätigen Vorfalls zu schildern, wurden sie wegen Bedrohung und Körperverletzung angezeigt.
Während viele Römer selbst nur mehr den Kopf schütteln, ist in Italien längst eine Diskussion um sich wenig vornehm benehmende Touristen entbrannt. Vorfälle wie der am Trevibrunnen oder jener in Venedig, wo ein französischer Urlauber nichts dabei fand, in der Nähe des Markusplatzes im Canal Grande zu baden, nähren bei vielen Italienern den Verdacht, dass viele heimische und ausländische Touristen vor dem Urlaub zuerst einen Benimmkurs notwendig hätten.
Hier das Video:
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