Mutter deckt Missbrauch auf, 24 Minderjährige angezeigt – VIDEO

Sex, Drogen und Alkohol: Zwei Zwölfjährige bei Silvesterparty missbraucht

Freitag, 14. Juli 2023 | 08:00 Uhr

Von: ka

Florenz – Eine Silvesterparty, bei der Minderjährige nicht „nur“ Drogen und Alkohol konsumiert hatten, sondern bei der auch zwei erst zwölf Jahre alte Mädchen vergewaltigt worden waren, führte nach der Aufdeckung durch eine Mutter zur Anzeige von 24 Jugendlichen.

Während gegen einen 14-Jährigen sowie sechs weitere Minderjährige wegen Missbrauchs ermittelt wird, werden sich die anderen wegen Besitzes sowie des Filmens und der Verbreitung von Videos, die die Vergewaltigung der beiden jungen Mädchen zeigen, verantworten müssen.

Dank zweier Videos, die die sexuelle Gewalt dokumentieren, und eines Chats, der kaum Zweifel über die mutmaßliche „Planung“ der abscheulichen Taten offenlässt, gelang es den Ermittlern der Staatsanwaltschaft von Florenz alle Geschehnisse, die sich in einem Haus in der Provinz Florenz ereignet hatten, zu rekonstruieren.

Im Haus der Eltern eines 14-Jährigen, der als „Organisator“ des „Events“ fungierte, versammelten sich am letzten Tag des Jahres 17 Minderjährige, neun Jungen und acht Mädchen, um gemeinsam den Beginn des neuen Jahres zu feiern. Keiner von ihnen war älter als 15 Jahre. Eine Ausnahme bildeten zwei Mädchen, die erst zwölf Jahre alt waren, aber auf Anweisung des „Veranstalters“ angegeben hatten, älter zu sein.

Frau gewalt

Der Rekonstruktion der Postpolizei zufolge wurden bei der Silvesterparty zunächst Drogen und Alkohol konsumiert. Später wurden die beiden zwölfjährigen Mädchen vom 14-Jährigen, der das Haus für die Party zur Verfügung gestellt hatte, sexuell missbraucht, wobei mehrere Anwesende die gesamte Szene mit ihren Smartphones filmten. Die Videos wurden später über die sozialen Netzwerke an andere Minderjährige weitergeleitet.

Die Drogen- und Alkoholparty und der Missbrauch der beiden Mädchen flogen auf, nachdem der Mutter eines der „Partygäste“ ein bereits seit Wochen andauerndes merkwürdiges Verhalten ihres Sohnes aufgefallen war. Als die Mutter das Smartphone ihres Sohnes durchstöberte, entdeckte sie einige Videos, von denen zwei sexuellen Inhalts waren. In den Aufnahmen war deutlich der sexuelle Missbrauch zweier sehr junger Mädchen durch einen etwas älteren Jungen zu erkennen. Nach der bestürzenden Entdeckung erstattete die Mutter Anzeige.

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Im Laufe der folgenden Ermittlungen konnten die Beamten der Postpolizei sowohl den Chat, der die Vorbereitung des „Events“ belegte, sicherstellen, als auch den gesamten Ablauf der Silvesterparty aufdecken. Über den WhatsApp-Chat gelang es auch, alle Partygäste zu ermitteln. Mit der „Organisation“ der Party war mindestens eine Woche vorher begonnen worden.

Der WhatsApp-Chat, an dem alle 17 Minderjährigen teilnahmen, lässt wenig Raum für Zweifel. Während einer der Teilnehmer den anderen versicherte, dass „alle, egal was passiert, sehr viel Spaß haben werden“, fragte ein anderer, wer das Haschisch mitbringen werde. Auf die Frage, ob es genug zu trinken geben werde, beteuerte einer der Teilnehmer, dass so viel Alkohol vorhanden sei, wie jeder wolle und vertrage. Inmitten einer Flut von Emoticons und Alkoholmarken, die vorgeschlagen wurden, gab es auch diejenigen, die das Thema Kondome ansprachen. „Nicht vergessen, wir brauchen auch Kondome“, so ein Minderjähriger. „Ihr seid alle verrückt“, kommentierte eines der Mädchen.

Die Auswertung der Nachrichten, die in der eigens für diese Party eingerichteten WhatsApp-Gruppe ausgetauscht wurden, lässt laut den Beamten keinen Zweifel aufkommen, dass alle Teilnehmer sich bewusst waren, dass die Veranstaltung durch den Konsum von Alkohol, Drogen und Geschlechtsverkehr gekennzeichnet sein würde. Die Gespräche – so die Postpolizei – zeigen, dass sie im Voraus untereinander vereinbarten, wer für die Beschaffung von Haschisch und Marihuana und wer für den Kauf von superalkoholischen Getränken und Kondomen verantwortlich sein würde.

Die weiteren Ermittlungen waren aus der Sicht der Postpolizei Routine. Durch mehrere Hausdurchsuchungen sowie durch die akribische Untersuchung beschlagnahmter Smartphones konnten die Beamten nicht nur alle Bilder und Videos sicherstellen, sondern auch die Wege der Weitergabe der Videos aufdecken. Neben mehreren Teilnehmern der Party gerieten daher weitere 15 Minderjährige, die die Missbrauchsvideos besaßen und mit anderen geteilt hatten, ins Visier der Jugendstaatsanwaltschaft. Die beiden zwölfjährigen Mädchen bestätigten bei der Beweisaufnahme, dass es sich bei der Silvesterparty um eine Alkohol- und Drogenparty gehandelt habe, in deren Folge es zu sexuellen Gewalttaten gekommen sei. Letzten Erkenntnissen zufolge wurde zum Glück keines der Videos online gestellt.

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Für die Ermittler ergibt sich ein Bild der „absoluten Entwürdigung der Betroffenen, die erniedrigt und als Objekte zur Befriedigung eines rein körperlichen Bedürfnisses betrachtet wurden, wobei sich zugleich die Oberflächlichkeit und Gleichgültigkeit derjenigen offenbarte, die amüsiert zuschauten oder die ganze Szene mit Genugtuung und Neugierde filmten“.

Die Folgen für diese schweren Gewalttaten werden nicht ausbleiben. Alle 24 Minderjährigen werden sich vor Gericht wegen verschiedener schwerer Straftaten wie gegen zwei zwölfjährige Mädchen gerichtete schwere sexuelle Gewalt sowie wegen Herstellung, Besitz und Verbreitung von kinderpornografischem Material verantworten müssen.