Von: ka
Rimini – Ein Fall, der sich in Rimini zugetragen hatte, riskierte das gleiche, traurige Ende wie die Geschichte der 31-jährigen Tiziana Cantone – SüdtirolNews berichtete – zu nehmen.
Eine 45-jährige Frau aus Rimini bemerkte, dass die Schulkollegen ihres Sohns über sie lachten, mit dem Finger auf sie zeigten und dass die Eltern der anderen Kinder hinter ihrem Rücken tuschelten. Den Grund dieses Verhaltens erfuhr sie erst, als sie ein Freund darauf hinwies, dass im Netz ein Video kursierte, das sie beim Sex mit ihrem Arbeitskollegen zeigte.
Die 45-Jährige hatte vor einigen Jahren ein Verhältnis mit ihrem 49-jährigen Arbeitskollegen begonnen. Damals durchlief die Frau in ihrer Ehe eine schwierige Zeit und suchte in diesem „Auswärtsspiel“ eine Art Zuflucht. Das Video kam erst zum Vorschein, als sie das Verhältnis zum Mann längst beendet hatte. Die Entdeckung des Videos und die große Scham stürzten die Frau in tiefste Verzweiflung. Sie dachte sogar daran, sich das Leben zu nehmen. Nur die Liebe ihrer Angehörigen und die Vergebung ihres Ehemannes ließen sie erneut das Licht am Ende des Tunnels erblicken. Allerdings sah sie sich gezwungen, für ihren Sohn die Schule zu wechseln.
Ihr 49-jähriger ehemaliger Liebhaber hingegen wird sich in einigen Monaten wegen Verleumdung unter erschwerten Umständen, Verletzung der Privatsphäre, illegaler Einmischung ins Privatleben von Personen und Veröffentlichung von Obszönitäten vor Gericht verantworten müssen.
Er gab zwar zu, das Video „aus Spaß“ gedreht zu haben, verneinte aber, dass er es gewesen sei, der das Filmchen ins Netz gestellt habe. Den Polizeibeamten berichtete er, dass sein Smartphone ausgetauscht worden sei und er nicht mehr im Besitz des Videos sei. Dieser Sachverhalt wurde von einer Hausdurchsuchung bestätigt. Seine ehemalige Liebhaberin und geläuterte Ehefrau verzichtete darauf, sich dem Prozess, der voraussichtlich im Herbst stattfinden wird, als Nebenklägerin einzulassen.
Die Postpolizei, die den Fall angezeigt hatte, warnt in den sozialen Netzwerken vor dieser neuen Art von Onlinekriminalität und weist darauf hin, dass die Fälle illegaler Veröffentlichungen immer mehr zunehmen.