Nach dem grausamen Tod der kleinen Giulia bleiben viele Fragen offen – VIDEO

„Sie haben nicht begriffen, wie gefährlich er war“

Dienstag, 18. Februar 2025 | 07:00 Uhr

Von: ka

Acerra – Der grausame Tod der erst neun Monate alten Giulia Loffredo, die vom Familienhund angefallen und zu Tode gebissen wurde, wirft viele Fragen auf.

Eine davon ist, warum Giulias Eltern den Pitbull namens Tyson, der bereits mehrfach als gefährlich aufgefallen war und im vergangenen Sommer einen kleinen Hund auf offener Straße mit einem einzigen Biss getötet hatte, nicht von ihrer kleinen Tochter ferngehalten haben. Auch die genauen Umstände des Angriffs und die Frage, warum der Vater den Ärzten die Lüge auftischte, er sei von einem „streunenden Hund“ angegriffen worden, müssen noch geklärt werden.

Pixabay/susanne906 (Symbolbild)

Als der Vater Vincenzo Loffredo mit der kleinen Giulia, die am späten Samstagabend von einem Pitbull angefallen und schwer verletzt worden war, auf dem Arm im Krankenhaus Villa dei Fiori in Acerra in der Provinz Neapel eintraf, bestand bereits wenig Hoffnung, das noch sehr junge Leben des Mädchens retten zu können. Das Herz des erst neun Monate alten Mädchens, das an Kopf und Hals schwere Bisswunden aufwies, hörte wenige Minuten nach seiner Einlieferung eine halbe Stunde nach Mitternacht auf zu schlagen.

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Vincenzo Loffredo erzählte den Ärzten zunächst, dass er von einem „streunenden Hund“ angegriffen worden sei, gab aber gegenüber den Beamten, die kurz nach dem Tod des Opfers im Krankenhaus eintrafen, zu, dass der Pitbull der Familie namens Tyson seine kleine Tochter angegriffen habe. Er habe neben seiner Tochter auf dem Bett geschlafen, als das Baby vom Hund angefallen worden sei. Sicher ist bisher nur, dass Giulias Mutter Angela zum Zeitpunkt der Tragödie auf dem Weg zur Arbeit war.

Von dem, was dann geschah, will er nichts mitbekommen haben. Er sei erst aufgewacht, als das Mädchen bereits von dem Hund zu Boden gerissen worden war. Da diese und viele andere Fragen noch zu klären sind, hat die zuständige Staatsanwaltschaft in Nola eine Untersuchung des Falles eingeleitet. Um festzustellen, ob der Vater wirklich geschlafen habe oder unter Drogeneinfluss gestanden sei, wurde eine toxikologische Untersuchung angeordnet.

fotolia.de/zeralein – Symbolbild

Die Ermittler prüfen aber auch, ob das Mädchen angegriffen wurde, als es in den Armen seines Vaters lag und nicht neben ihm auf dem Bett. Letzteres würde eher auf eine aggressive Reaktion des Tieres hindeuten. Auf Anordnung der ermittelnden Staatsanwaltschaft wurde die Wohnung des Elternpaares in Acerra beschlagnahmt.

Ihre beiden Hunde, der Pitbull Tyson und ein Mischling, wurden der örtlichen Gesundheitsbehörde übergeben. Am Montag stellte sich heraus, dass Tyson nicht gemeldet war. Gegenüber den Polizeibeamten musste Vincenzo Loffredo zugeben, dass der Pitbull nicht über den zur Identifizierung vorgeschriebenen Mikrochip verfügte.

Traurig ist, dass die schreckliche Tragödie von Acerra leicht hätte verhindert werden können, denn der Hund, der die kleine Giulia totgebissen hat, hatte bereits im vergangenen Sommer deutliche Anzeichen von Aggressivität gezeigt. Wie die Hundesitterin Anna erklärt, hatte Tyson einen kleinen Hund mitten auf der Straße mit einem einzigen Biss getötet. „Ich hörte ihn von hinten kommen und versuchte, den kleinen Hund, mit dem ich spazieren ging, zu beschützen. Aber es war zwecklos, der Pitbull tötete ihn mit einem einzigen Biss“, erinnert sich Anna entsetzt an den Angriff. Zwar war damals Anzeige erstattet worden, doch aus bis heute ungeklärten Gründen war es zu keiner weiteren Strafverfolgung gekommen.

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In der Kleinstadt Acerra bei Neapel sitzt der Schock tief. Vincenzo und Angela werden als „fleißige Leute“ beschrieben. Während die Mutter als Kellnerin in einer Pizzeria arbeitet, ist der Vater als Barist angestellt. Wie einige Nachbarn berichten, waren sich die Eltern der Gefährlichkeit des Hundes nicht bewusst. „Sie haben nicht begriffen, wie gefährlich er war“, sagt eine Nachbarin.

Nach dem schrecklichen Tod der kleinen Giulia wächst in der italienischen Öffentlichkeit der Druck, die Haltung gefährlicher Hunderassen strenger zu reglementieren.

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