Von: ka
Giugliano in Campania – Einem Arzt, der Ende Juni einer Patientin die ärztliche Hilfe verweigert hatte, wurde am Donnerstag fristlos gekündigt. Obwohl die Patientin aufgrund einer Fehlgeburt in Lebensgefahr gewesen war, hatte sich der Gynäkologe geweigert, die Frau zu behandeln und sie einer Operation zu unterziehen. Nur dank des Eingreifens eines Kollegen war Schlimmeres verhindert worden.
Il #medico #obiettore di coscienza che, a #Giugliano, #Campania, ha rifiutato le cure a una donna con un aborto spontaneo che le stava costando la vita, è stato licenziato in tronco, ma non radiato (almeno secondo le ultime notizie). Mi chiedo se si… https://t.co/riPShNYRcK
— rossellapuccio (@RossellaPuccio) November 22, 2018
Mehrere Monate nach der Weigerung eines Arztes, eine sich in Lebensgefahr befindende Frau zu behandeln, führte das angestrengte Disziplinarverfahren zu seiner Entlassung. Die Geschichte des unglaublichen Vorfalls begann am letzten Junitag. In der Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli erschien gegen 2.45 Uhr in der ersten Hilfe des Krankenhauses von Giugliano in Campania, einer Kleinstadt im Hinterland von Neapel, eine Frau, die eine Fehlgeburt erlitten hatte. Der Fötus, der keinen Herzschlag mehr aufwies, war von der Frau bereits tot zur Welt gebracht worden.
Eine Hebamme und eine Krankenschwester erkannten sofort den Ernst der Lage und verständigten sofort den Arzt. Trotz des Notfalls weigerte sich der Arzt, G.D.C., die Patientin zu behandeln und verwies vielmehr auf den Umstand, dass er aus Gewissensgründen keine Abtreibung durchführen könne. Obwohl die Krankenschwester und die Hebamme ihm zu vermitteln versuchten, dass es sich um eine Fehlgeburt handle, beharrte G.D.C. auf seinen Standpunkt, dass er nicht zuständig sei und die Hebamme seinen Kollegen rufen solle.
#Napoli, rifiuta di praticare un #aborto terapeutico: #medico #obiettore licenziato – Tgcom24 https://t.co/Q20Kp482J0 pic.twitter.com/PmG05jjvSw
— Graziano Origgi (@flyguyit) November 22, 2018
In ihrer Not riefen die Hebamme und die Krankenschwester um 3.12 Uhr tatsächlich seinen Kollegen, Crescenzo Pezone, in die Erste Hilfe. Wenige Minuten später im Krankenhaus angekommen, setzte sich Crescenzo Pezone sofort mit dem diensthabenden Anästhesisten in Verbindung. Er brachte die Patientin sofort zur Operation in den Kreisssaal und rettete so ihr Leben.
Aber Crescenzo Pezone beließ es nicht dabei. Wenige Tage nach dem unglaublichen Vorfall, der leicht auch in eine Tragödie hätte enden können, ließ er seinem Gesundheitsbetrieb einen detaillierten Bericht des Notfalls und seines Eingreifens zukommen. Der Betrieb übergab den Fall einer eigenen Disziplinarkommission. Nachdem diese Crescenzo Pezone, die Hebamme und die Krankenschwester, G.D.C. und alle weiteren handelnden Personen angehört hatte, rang sich der Betrieb zu einer drastischen Maßnahme durch und verkündigte die fristlose Entlassung des Arztes G.D.C..
In einer Stellungnahme wies der Gesundheitsbetrieb darauf hin, dass der Fall mit der Entscheidung des Gekündigten, aus Gewissensgründen keine Abtreibung durchzuführen, nichts zu tun habe, da der bereits ausgestoßene Fötus keine Herzfrequenz aufgewiesen und es sich bei der Frau um einen sofort zu behandelnden Notfall gehandelt hatte. Der Betrieb fügte hinzu, dass er den ganzen Fall an die Ärztekammer weiterreichen werde.