Beliebter Urlaubsort greift durch

Sommer, Sonne, Regeln – Bußgelder für Bikinis

Dienstag, 11. Juni 2024 | 08:08 Uhr

Von: Ivd

Palermo/Favignana – Während viele Urlauber ihre Reisen in den Süden planen, rüstet sich Italien gegen die Begleiterscheinungen des Massentourismus. Auf der kleinen Insel Favignana, westlich von Sizilien, hat der Bürgermeister Francesco Forgione nun strenge Kleidervorschriften erlassen. Vom 1. Juni bis 30. September ist es untersagt, im Bikini oder oben ohne durch das Stadtzentrum zu flanieren oder Sehenswürdigkeiten wie den Florio-Palast und die ehemalige Thunfisch-Fabrik zu besuchen.

„Mindestmaß an Respekt“

Forgione betont, dass diese Maßnahme ein „Mindestmaß an Respekt“ einfordert. „Wo ist der Skandal?“, fragt er rhetorisch und verweist darauf, dass es auch in Rom nicht gestattet sei, ohne Oberbekleidung durch die Stadt zu laufen. Die Regelung, die bereits im vergangenen Jahr ähnliche Vorgaben hatte, sieht Bußgelder zwischen 25 und 150 Euro vor. Kontrollen sollen von der Stadtpolizei sowie dem Sicherheitspersonal an den historischen Stätten durchgeführt werden.

Favignana möchte mit dieser Verordnung ein Zeichen setzen. Das Verbot richtet sich nicht nur gegen leicht bekleidete Touristen im Stadtzentrum, sondern soll auch den Respekt gegenüber lokalen Gepflogenheiten und historischen Stätten stärken. Trotz der neuen Kleiderordnung gab es im vergangenen Jahr keine größeren Regelverstöße, was darauf hindeutet, dass die meisten Besucher die Vorschriften respektierten.

Vorbild: Lignano

Favignana ist nicht allein mit solchen Maßnahmen: Auch die Adria-Stadt Lignano hat ähnliche Verbote verhängt (Südtirol News berichtete). Italienische Urlaubsorte greifen zunehmend auf strenge Regelungen zurück, um die negativen Auswirkungen des Massentourismus zu kontrollieren.

Die neuen Regeln auf Favignana sind ein weiterer Schritt Italiens, den Tourismus nachhaltig zu gestalten und gleichzeitig die Kultur und Traditionen des Landes zu wahren. Urlauber sollten sich daher vor Reiseantritt mit den lokalen Vorschriften vertraut machen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.