Megaprojekt sei „hochgradig gefährlich“

Spagnolli fordert sofortigen Baustopp des Gardasee-Radwegs

Dienstag, 05. November 2024 | 07:58 Uhr

Von: Ivd

Limone – Eine immer größer werdende Öffentlichkeit sträubt sich gegen das Megaprojekt „Ciclopista del Garda“, das den gesamten Gardasee mit einem Radweg umschließen soll. Nun machen auch Politiker aus Südtirol und dem Trentino ihre Bedenken über die Sicherheit deutlich. Auf der Strecke kam es in letzter Zeit vermehrt zu Felsstürzen, die sogar die Sperrung der Gardesana-Staatsstraße nach sich zogen. Senator Luigi Spagnolli und seine Verbündeten fordern daher einen sofortigen Baustopp.

Auf 144 Kilometern sollen Touristen zukünftig bequem den Gardasee auf dem Fahrrad umrunden können. Trotz des touristischen Potenzials der Rundstrecke sorgen sich Politiker und Umweltschützer zunehmend um die Sicherheit und ökologische Folgen der Bauarbeiten, ganz zu schweigen von den verärgerten Anwohnern. Der Südtiroler Senator Luigi Spagnolli reichte daher eine offizielle Beschwerde bei der Staatsanwaltschaft in Verona ein, in der er und der Trentiner Senator Pietro Patton und die Oppositionellen Aurora Floridia den sofortigen Baustopp forderten.

X/ECFEuroVelo

Die geplanten Abschnitte entlang der steilen Felswände seien „hochgradig gefährlich“ und wiesen erhebliche Sicherheits- und Umweltprobleme auf. „Es ist nicht mehr möglich, die Umweltzerstörung und das Sicherheitsrisiko zu ignorieren, die unser Gebiet betreffen“, warnt Spagnolli in der Beschwerde. Besonders der Streckenabschnitt im Gemeindegebiet von Baitone am östlichen Seeufer bereite den Verantwortlichen Sorge.

Noch mehr Radfahrer in dunklen Tunneln

Die Initiatoren befürchten, dass das Projekt Radfahrer vermehrt in die Tunnel und auf die stark befahrene Gardesana Orientale locken könnte, eine der gefährlichsten Straßen Italiens. Dazu kommt die Gefahr durch Felsstürze: In der letzten Zeit kam es auf den Straßen um den See immer wieder zu schweren Felsstürzen – zuletzt vor etwa zwei Monaten, als sich Teile des Gebirges lösten und auf die darunter liegende Straße regneten.

Auch Umweltschützer äußern Bedenken: Die Bauarbeiten gefährden empfindliche Ökosysteme und verstoßen teils gegen Umweltvorschriften. Laut den Parlamentariern stellt der Bau eine Bedrohung für die einzigartige Natur und den touristischen Wert der Region dar. „Das Gebiet des Gardasees verdient Respekt und Schutz“, betont Floridia, die mit einer Radtour am 9. November in Malcesine auf die Sicherheitsbedenken aufmerksam machen will.

Es bleibt die Frage, ob das Megaprojekt tatsächlich vorzeitig beendet wird oder ob die Kommission ihr Vorhaben zu Ende bringt. Immer wieder hatten sich auch Bürgerinitiativen geäußert, die die massive Kostenexplosion des Projekts infrage gestellt hatten. Aktuell wird der Weg weiter ausgebaut. Einen ersten Abschnitt können Urlauber bereits jetzt ab Limone Sul Garda benutzen, landen aber derzeit etwa zehn Kilometer vor Riva del Garda auf der Staatsstraße.

Kommentare

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9 Kommentare auf "Spagnolli fordert sofortigen Baustopp des Gardasee-Radwegs"


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krokodilstraene
2 h 33 Min

Wenn man sich die vielen Sperren der Gardesana aufgrund von Steinschlag vor Augen hält, ist es absolut unverantwortlich, dort jezt auch noch einen solchen Radweg zu bauen.
Es werden anscheinend keine Kosten gescheut, bezahlt ja schließlich alles der Steuerzahler…

Spagnolli hat absolut Recht – Stop sofort mit diesem Bauprojekt!!!
Die Gelder wären anderweitig wesentlich besser eingesetzt (Sanität, Bildung)!!!

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
1 h 49 Min

Die Gardesana orientale ist seit jeher gefährdet und es stimmt nicht, dass in letzter Zeit vermehrt Felsstürze auftreten. Vermehrt wird nur darüber berichtet und interessanterweise immer von den Kritikern. Ebenso werden stets die Kosten in den Vordergrund gestellt. Man soll sich doch endlich im Klaren sein, es gibt die Zeit  zum Reden, zum Entscheiden und dann zum Handeln. Heute das Projekt stilllegen bedeutet, dass 90% der Kosten bereits entstanden sind und man andernfalls nur Bauruinen rumstehend hätte oder der Rückbau meist mehr als die Fertigstellung kosten würde.

krokodilstraene
1 h 12 Min

Deine 90% sind kompletter Käse!!!
Jeder jetzt eingesparte Euro, bedeutet auch zukünftig gesparte Euro!!!
Es ist noch nicht zu spät!!!

Nur haben Politiker grundsätzlich ein Problem damit, einmal auch einen Schritt rückwärts zu gehen, weil sie damit eingestehen müssten, dass sie komplett auf dem Holzweg waren…

Doolin
Doolin
Kinig
38 Min 17 Sek

…du moansch sicher die occidentale…

Reitiatz
Reitiatz
Universalgelehrter
2 h 3 Min

Hobs eis Politiker susch koa orbat mea, dassas lei mea ondere kritisierts. 😱🤦😵‍💫🧐🕵️😤

navy
navy
Grünschnabel
2 h 2 Min

Schon lai dei 2km deis jetzt schon gibt, sein a schmorn . Der Radlfohrer isch stendig bei klingln und der Spaziergänger hot nia sai rua..

sophie
sophie
Kinig
1 h 17 Min

Absolut idiotisch diesen Radfahrweg zu bauen.
Wie kann man so viel Umwelt verbauen und ausserdem mit dem Risiko einen Steinschlag zu erwischen.
Muss wirklich an jedem Stück Natur, gebaggert werden ??

Pfizerschmarrn
Schmarrn
Grünschnabel
46 Min 35 Sek

Umsonst ist es wirklich, gesehen dass 95% der Radfahrer trotzdem auf der Hauptstraße fahren, auch wenn ein Fahrradweg direkt nebenan wäre

Montegiovi
Montegiovi
Tratscher
46 Min 8 Sek

Ich hoffe der Weg ist auch für Roller und Fußgänger erlaubt und Touristen müssen eine Wegenutzungsgebühr zahlen. Die ähnlich wie die Straßenmaut zu kassieren ist und abhängig vom Gefährt (z.B. E-Bike, Fahrrad, Fahrrad  mit Kinderanhänger) und Streckenabhängig ist. 

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