Von: ka
Sexten – Jannik Sinners Popularität scheint keine Grenzen zu kennen. Nach dem Gewinn des Davis-Cups und vor allem nach seinem überwältigenden Sieg bei den Australian Open ist es daher gerade in Italien keine Überraschung, dass die sich ausweitende Sinner-Manie auch auf Küchen, Bars, Backstuben und Eisdielen übergreift.
In ganz Italien beginnen Starköche, Baristen und “Gelatieri” ihre Kreationen, die von Gerichten über Cocktails bis hin zu Eiscremesorten reichen, dem Sextner Tennisstar zu widmen. Schade nur, dass Jannik Sinner selbst kaum jemals von ihnen kosten können wird. So köstlich sie auch sein mögen, sind sie für die Ernährung eines Profisportlers auf Janniks Niveau dennoch nicht geeignet.
Zu Sinners Bewunderern gehört auch Davide Oldani. Der italienische Starkoch, der bereits seit den Zeiten der epischen Duelle zwischen Björn Borg und John McEnroe Tennisfan ist und bereits dem Schweizer Tennisstar Roger Federer ein Gericht gewidmet hatte, kreierte für Jannik Sinner eine Speise, die er „Die Karotte auf dem Kuchen“ taufte. Es handelt sich dabei um eine Symphonie aus kühnen und raffinierten Aromen mit dem orangefarbenen Gemüse als Hauptzutat, was, wie nicht anders zu erwarten, eine klare Hommage an die Farbe von Jannik Sinners Locken ist.
Über die Zutaten und insbesondere über die Zubereitung seiner Kreation, die Davide Oldani in seinen sozialen Netzwerken präsentierte, hüllt sich der italienische Starkoch ins Schweigen. Sein Schöpfer verrät nur, dass die Grundzutaten „Karotte, Mandeln und Kaffeearoma“ sind. „Die Karotte auf dem Kuchen“ kennzeichnen perfekt aufeinander abgestimmte Aromen für anspruchsvollste Gaumen, präsentiert in Form eines orangefarbenen Balls weicher Konsistenz, auf dem ein Netzlöffel in Form eines stilisierten Tennisschlägers ruht.
Von der Sinner-Manie werden aber nicht nur Köche befallen. Italiens gesamte Gastronomiewelt wetteifert darum, dem außergewöhnlichen Talent des Pusterer Sportlers eigene Kreationen zu widmen, die von exklusiven Cocktails über handwerklich hergestellte Eissorten bis hin zu regionalen Backwaren reichen.
„We are Sinners“ nennt sich beispielsweise der ausgefallene Cocktail, den der Barkeeper Danilo De Rinaldis aus Lecce kreierte. Dabei machte sich der Barkeeper und passionierte Destillateur das Wortspiel zwischen dem Nachnamen des Sextner Tennischampions und dem englischen Wort für Sünder, Sinner, zunutze. „We are Sinners“ ist ein Cocktail aus Dry Gin, Limette, frischem Ingwer und Kokosnusssirup, das auf der Basis des italienischen Kaffeelikörs Black Sinner entworfen wurde.
Die Erfolge des Sextner Tennisstars inspirierten auch den Meister der Gelatieri der römischen Eisdiele „Fiordiluna“, Eugenio Morrone. Eugenio Morrone, der wegen seiner vorzüglichen Eiscremen erst vor Kurzem vom Gambero Rosso mit dem Gütesiegel „Tre Coni“ ausgezeichnet wurde, schuf eine neue Eissorte, deren Geschmacksnoten an Mandarinen, Karotten und Zitronen erinnern. Es ist unnötig zu erwähnen, dass die Farbe des Eises jener von Janniks Haar ähnelt.
„Als Hommage an Jannik und in der Hoffnung, dass er in den kommenden Monaten neue Trophäen gewinnen kann, dachte ich an ein Eis mit niedrigem Zuckergehalt, das aber reich an Ballaststoffen und Vitaminen ist. Es ist eine frische und sommerliche Eissorte, deren Kennzeichen ein saures und durchdringendes, aber dennoch zartsüßes Aroma ist, das von Mandarinen, Karotten und Zitronen herrührt“, beschreibt Eugenio Morrone seine Eiskreation.
Zu den originellsten Kreationen, die dem Tennisspieler gewidmet sind, gehört der „Pasticciotto Campione“. Der Pasticciotto, die bekannteste der apulischen Süßspeisen, wurde von Konditormeister Angelo Bisconti aus Campi Salentina, der bereits durch den „Pasticciotto Obama“ aus Kakao und den „Pasticciotto Arcobaleno“ zu Ehren der LGBT-Gemeinschaft Aufmerksamkeit erlangt hatte, neu interpretiert.
Die Jannik Sinner gewidmete Süßspeise hat eine flachere Form als üblich und ähnelt dank des Mürbeteigs, der mit Karotten versetzt ist, einem orangefarbenen Tennisball. Die mit dem Teig farblich abgestimmte Füllung besteht aus einer zarten Orangencreme, die die traditionelle Konditorcreme ersetzt.
Jannik Sinner dürfte über diesen Hype, der in der italienischen Gastronomie immer stärker um sich greift, nur schmunzeln. Vielleicht würde er ja gerne von der einen oder anderen Kreation probieren, aber so köstlich sie auch sein mögen, so sind sie für die Ernährung eines Profisportlers auf Janniks Niveau dennoch nicht geeignet.