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Steigen Neuansteckungen weiter an, sind Schulbeginn und Wahlen in Gefahr“

Freitag, 21. August 2020 | 08:16 Uhr

Von: ka

Rom – „Der Anstieg der Fälle von Ansteckung mit dem Coronavirus war vorhersehbar. Sollten die Leute ihr Verhalten aber nicht im positiven Sinne ändern und sollte die Verbreitung des Virus erneut ansteigen, werden wir uns wie andere Länder in der Lage befinden, nicht wählen und nicht die Schulen öffnen zu können“, so Walter Ricciardi, der an der römischen „Università Cattolica“ Hygiene lehrt und das Gesundheitsministerium berät, in der Fernsehsendung „Agorà Estate“.

Kaum wurden diese Worte am Donnerstagvormittag bekannt, lösten sie sowohl in Regierungskreisen als auch bei der Opposition einen heftigen Sturm der Entrüstung aus. Während sich das Innenministerium „irritiert“ zeigte, bekräftigten mehrere Mitglieder der römischen Regierung, dass an den geplanten Terminen der Schulöffnung und der Wahlen festgehalten werde.

Noch am Donnerstag präzisierte Walter Ricciardi seine Aussagen. Er unterstrich, dass ein außer Acht lassen aller Vorsichtsmaßnahmen in zwei bis drei Wochen zu einer Verbreitung der Ansteckung führen und alle nach dem Lockdown ergriffenen Bemühungen zur Eindämmung der Epidemie zunichtemachen könne. In Hinblick auf die Wahlen bekräftigte Walter Ricciardi, dass die ansteigende Pandemiekurve unter Kontrolle gebracht werden müsse. „Bei uns ist die Kurve nur ein wenig angestiegen, in Ländern wie Spanien und Kroatien viel mehr. In diesen Ländern könne heute nicht mehr gewählt werden. In Italien hingegen kann noch gewählt werden“, so die unmissverständlichen Worte des angesehenen Beraters des Gesundheitsministeriums.

Es sind dieses „Noch“ und die vielen damit verbundenen Fragezeichen, die die Nervosität in der italienischen Politik und in der Öffentlichkeit steigen lassen. In Italien bleibt die Angst bestehen, dass weiter steigende Zahlen von Ansteckungen mit dem Coronavirus, den gesamten Zeitplan über den Haufen werfen könnten.