Von: ka
San Polo di Torrile/Sferracavallo – Zweimal endeten Streitigkeiten in Mehrfamilienhäusern in den letzten Tagen in einer tödlichen Bluttat. Während in San Polo di Torrile in der Nähe von Parma eine 44-jährige Frau nach einem banalen Zwist im Stiegenhaus von ihrem Nachbarn zuerst geschlagen, gewürgt und dann erstochen wurde, ist in Sferracavallo bei Palermo ein 43-jähriger Mann Opfer einer tödlichen Bluttat geworden. Laut ersten Erkenntnissen störte dem Nachbarn der von einem Grill stammende Rauch.
Es war am Mittwoch gegen 17.30 Uhr, als die 44-jährige Filomena Cataldi, die zusammen mit ihrem Mann und ihrer 18-jährigen Tochter eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus bewohnt, im Stiegenhaus mit ihrem Nachbarn, dem 36-jährigen chinesischen Staatsbürger F.G., zusammentraf. Mit dem Mann, der im Haus bereits vorher wegen Streitsucht und Gewalttätigkeiten negativ aufgefallen war, kam es alsbald zu einem wilden Streit. Im Laufe der Auseinandersetzung drang der Chinese in die Wohnung der Frau ein, schlug und würgte sie und stach zuletzt mit einem Messer auf sie ein. Von einer Schnittwunde am Hals schwer verletzt, brach Filomena Cataldi in ihrer Wohnung zusammen. Ihr Mörder selbst verständigte noch die Rettungskräfte, aber für die 44-Jährige kam jede Hilfe zu spät. Sie starb noch am Tatort in ihrer Wohnung. Der 36-jährige Chinese wurde wegen vorsätzlichen Mordes festgenommen und in eine Haftanstalt überstellt.
Tragedia a San Polo di Torrile, in provincia di Parma: una donna di 44 anni è stata picchiata e uccisa al culmine di un litigio tra vicini di casa. Arrestato il presunto autore dell'omicidio, un 36enne di nazionalità cinese pic.twitter.com/6IcjIw9dk3
— 24Emilia (@24emilia) August 23, 2018
Anwohner berichteten, dass Filomena Cataldi und ihre Angehörigen aufgrund der ständigen Streitigkeiten im Haus einen Umzug überlegt hätten. Allerdings, so erste Erkenntnisse, soll es vor dem Mord zwischen Opfer und Täter selbst nicht zu Auseinandersetzungen gekommen sein.
Beim zweiten Mord – in Sferracavallo bei Palermo – hingegen, konnten die Ordnungskräfte den letzten Auslöser der tödlichen Attacke in Erfahrung bringen. Am Dienstagabend wurden die Anwohner eines Hauses in Sferracavallo, eines kleinen Vorortes der sizilianischen Hauptstadt, von mehreren Pistolenschüssen aufgeschreckt. Die einzige Schuld des Opfers, des 43-jährigen Cosimo D’Aleo, war es, vor seiner Wohnung einen Grill angezündet zu haben. Sein Nachbar, der 60-jährige Pietro Billitteri, mit dem der 43-Jährige bereits vorher ständig in Streit gelegen war, sah sich offensichtlich vom vom Grill stammenden Rauch gestört. Der 60-Jährige zog seine Waffe und gab auf Cosimo D’Aleo mehrere Kugeln ab. Der 43-Jährige war auf der Stelle tot. Nachdem sich der 60-jährige Mörder kurzzeitig in seiner Wohnung verbarrikadiert hatte, unternahm er mit seinem Pkw einen unbeholfenen Fluchtversuch. Unweit des Tatorts konnte Pietro Billitteri von der Polizei gestellt werden. Er wurde festgenommen und gleich wie der Täter von San Polo di Torrile wegen vorsätzlichen Mordes festgenommen.
„Du Monster hast meinen Mann ohne Gnade getötet“ steht auf einem Leintuch, das aus Trauer und Protest von der Frau des Opfers ausgehängt wurde.
Laut Beobachtern sind diese beiden tragischen Fälle aber nur die Spitze des Eisberges. Experten zufolge arten banale Nachbarschaftsstreitigkeiten immer öfter in Gewalttätigkeiten aus, welche dann später Anwälte und Gerichte beschäftigen.