Forscher: „Wenn ich Ressourcen hätte, würde ich evakuieren“

Supervulkan in Italien: Der Boden hebt sich weiter

Sonntag, 19. Mai 2024 | 10:07 Uhr

Von: mk

Puzzuoli – Die Phlegräischen Felder bei Neapel stehen erneut im Brennpunkt der Aufmerksamkeit. Erst am Samstagmorgen hat ein weiteres Erdbeben die Bewohner aus dem Schlaf gerissen. Forscher warnen außerdem vor einer wachsenden Bodenerhebung.

Italiens Supervulkan lässt mit stetiger seismischer Aktivität aufhorchen. Schwarmbeben, die vermutlich durch unterirdische Magma-Ströme verursacht werden, stellen für die Bevölkerung eine Belastungsprobe dar. Die Furcht vor einem Ausbruch steigt, zumal in der roten Zone über 360.000 Menschen leben.

Auch Forscher rund um den Vulkanologen Christopher Kilburn zeigen sich besorgt. Ihrer Studie zufolge haben sich die Phlegräischen Felder einem Ausbruch genähert. Das bedeutet zwar nicht zwangsläufig, dass es derzeit so weit kommt, doch Teile des Vulkans wurden zuletzt fast bis zum Bruchpunkt gedehnt, schreibt die Online-Ausgabe vom Merkur.

Aktuell hebt sich der Bodenhebung um rund 20 Millimeter pro Monat. Zu Beginn des Jahres wurden noch zehn Millimeter gemessen, der Durchschnitt für das Jahr 2023 betrug etwa 15 Millimetern.

Das Phänomen der Bodenhebungen, die mit langsamen Erdbeben einhergehen, wird als Bradyseismos bezeichnet. Auch das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie befasst sich damit. Mauro De Vito, der Direktor des Vesuv-Observatoriums, räumte bei einer öffentlichen Sitzung in Neapel ein, dass das Phänomen zunehme: „Die Erdbeben werden weitergehen.“

Er plädiert dafür, dass sich die Region sich auf den Ernstfall vorbereiten sollte. Bereits jetzt wird das Gebiet streng überwacht, an einigen Schulen gehören Evakuierungsübungen schon zum Unterricht.

Andere Wissenschaftler werden noch deutlicher: Der ehemaliger Professor für Vulkanphysik an der Universität Roma Tre, Roberto Scandone, erklärte: „Wenn ich Ressourcen hätte, würde ich die Phlegräischen Felder evakuieren.“

Kommentare

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26 Kommentare auf "Supervulkan in Italien: Der Boden hebt sich weiter"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 14 Tage

“Wenn ich Ressourcen hätte würde ich evakuieren”
Der Satz ist mehr als ne Woche alt! In einer Woche hätte der Worst Case längst eintreten können!
Natürlich gehts um 100.000 de Menschen aber worauf wartet man?

der_jolly
der_jolly
Tratscher
1 Monat 13 Tage

@n.g….sie sind noch auf der Suche nach einem Deutschen, der die Evakuierung der 100.000de von Menschen überwacht und die fehlenden Ressourcen organisiert.
Ich schlage dich vor. Meine Stimme hast du.

Tita-Nina
Tita-Nina
Grünschnabel
1 Monat 13 Tage

Die befürchten das dann wenn die Häuser leer sind, Wohnnomaden/-besetzer einziehen….Vielleicht?

Hustinettenbaer
1 Monat 13 Tage

@Tita-Nina
340.000 (?) Menschen mit Kind und Kegel (Inventar, Haus-, Nutztieren ?) evakuieren: Womit, wohin ?
Wie lange ? Eine Woche, ein Monat, Jahr…?

Wenn der “Dampfkessel” nach der Evakuierung nicht “zügig” explodiert, werden die Evakuierten den Entscheidern die Hölle heiß machen.

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 13 Tage

@Hustinettenbaer Die Entscheidung ist, nicht WIE, sonder entweder frühzeitig was tun oder 10.000de Tote riskieren!
Wofür bist du denn? Risiko?

xXx
xXx
Kinig
1 Monat 12 Tage

Auf die Ressourcen, oder kannst du mal schnell 600.000 Menschen aufnehmen und versorgen? Darfst dich gerne melden.

Tita-Nina
Tita-Nina
Grünschnabel
1 Monat 12 Tage

@Hustinettenbaer zuerst müssen die Hausbesitzer überhaupt ihre Domizile verlassen wollen…wohin? Ich meine der Katastrophendienst müsste Pläne auf dem Tisch haben, so nach Neapel, Friaul, Mittelitalien…aber eben es müssen alle mitmachen und wollen.

Hustinettenbaer
1 Monat 11 Tage

@N. G.
Wofür ich bin ? Neue Dörfer bauen und evakuieren.
(Sehr teuer, dauert, Widerstände. Rechtzeitig vor der Katastrophe ? Weiß ich nicht.)

Dafür würde ich als Geologe aus dem Job hochkant geschmissen und in sämtlichen Gazetten geschmäht.

Ich möchte nicht in der Haut der Entscheider stecken.

Hustinettenbaer
1 Monat 11 Tage

@Tita-Nina
Ja. Freiwillige Evakuierung (ohne Aussicht auf Rückkehr ?), Pläne, Entschädigungen, neue Perspektiven.
Und ich habe leider keine Antwort auf Deine Fragen.

Faktenchecker
1 Monat 13 Tage

Meloni trägt die Verantwortung.

fingerzeig
fingerzeig
Superredner
1 Monat 13 Tage

@fakten
so wie sie….

nikname
nikname
Universalgelehrter
1 Monat 13 Tage

reiner Blödsinn 🤦

Faktenchecker
1 Monat 12 Tage

“so wie sie….” was macht Meloni oder kannst Du sie nicht vom Sie unterscheiden?

So ist das
1 Monat 14 Tage

…zumal in der roten Zone über 360.000 Menschen leben…

Wozu gibt es dann eine rote Zone. 🤔🤔

der_jolly
der_jolly
Tratscher
1 Monat 13 Tage

Soistdas….vielleicht weil sich dort langsam schon vor ewigen Zeiten Menschen angesiedelt haben, welche sich der Gefahr natürlich nicht bewusst waren und die rote Zone erst viel später ausgerufen wurde.
Sagt mir halt der Hausverstand.🤔

Bluemchen
Bluemchen
Superredner
1 Monat 13 Tage

@So ist das
Und warum wird bei uns in den roten Zonen gebaut 🤔🤔🤔

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 12 Tage

@Bluemchen Eben. Nacher wird dann erklärt :”Das konnte man nicht wissen, oder, wie es Husti erklärt, man kann doch nicht so viel Leute evakuieren…”
Wenn WANN, wenn nicht VORHER?

navy
navy
Grünschnabel
1 Monat 13 Tage

Meloni??? Des problem gibs seit Jahrzehnten …

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 12 Tage

Und weil wir heute bessere Möglichkeiten der Erkennung und Vorsorge haben sollten wir wie die DUMMEN darauf warten bis es passiert?

xXx
xXx
Kinig
1 Monat 12 Tage

@N. G. nein, gerade WEIL wir Heute bessere Methoden haben, sollte man nicht in Hysterie und Panik verfallen.
Kaum ein Vulkan wird besser überwacht, als die Phlegräischen Felder. Ein großer Rums, passiert nicht von jetzt auf gleich, der kündigt sich noch ganz anders an und genau dass wird überwacht.

Warum evakuiert ihr nicht das Gebiet um den Lachersee?

Tita-Nina
Tita-Nina
Grünschnabel
1 Monat 12 Tage

@N. G. bessere Vorhersehbarkeit?
Das sind Modelle die wie das Wetter was vorhersieht, ob’s eintrifft man hofft es oder eben nicht.

Hustinettenbaer
1 Monat 11 Tage
Nera
Nera
Tratscher
1 Monat 12 Tage

Es ist halt wie immer.
Evakuiert man und es passiert nix, gibts Mecker.
Evakuiert man nicht und es rumpelt, gibts auch Mecker.
Die Anwohner könnten sich ja selbst entscheiden, ist aber auch wie immer, man schiebt es auf, weil bis jetzt ist ja auch nix passiert.
Im Ernstfall werden all die Evakuierungspläne Makulatur sein.
Aber man hat ja was getan.

Reca
Reca
Grünschnabel
1 Monat 12 Tage

Wenn dieser Vulkan ausbricht gibt es gesamt Europa einen vulkanischen Winter, würde bedeuten, dass es sehr viel kälter wäre, die Sonne kaum zu sehen wäre und Ernteausfälle wären die Folge.

Ganz zu schweigen von der Verwüstung und den Toten im Ausbruchsgebiet.

Aber so ist die Natur nun mal, das wird früher oder später passieren, nur sollten wir die Menschen versuchen zu retten bevor es zu spät ist

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