Von: mk
Bassano del Grappa – Ein Surftourist aus Graz hat mit einer Aktion in Bassano del Grappa im wahrsten Sinn dafür gesorgt, dass die Wogen hochgehen. Das Video, das in der vergangenen Woche entstanden ist, ging auf Instagram viral.
Zunächst sieht man im Clip nur von einer Brücke den dunklen Himmel über der Stadt in Italiens nördlicher Region Venetien. Dann erst kommt der Österreicher ins Bild – auf einem Surfbrett mitten im Fluss Brenta, der aufgrund der Unwetter stark angeschwollen ist.
Das Wasser ist braun-grau gefärbt, die Strömung wirkt reißend. Inmitten des tosenden Chaos reitet der 31-Jährige im Neoprenanzug eine Welle auf seinem Surfbrett.
Wie italienische Medien berichten, sei die Aktion vor einigen Tagen spontan gewesen. Der Grazer erklärte demnach, dass er auf der Heimfahrt nach einem längeren Aufenthalt in Marokko mit seinem Wohnmobil in Genua angekommen und durch Italien gefahren sei. Dabei sei ihm immer wieder der hohe Wasserpegel von Flüssen – verursacht durch die jüngsten Regenfälle – aufgefallen, sodass er sich entschieden habe, auf Google Maps nach einem möglichen Ort für River-Surfen zu suchen. In Bassano del Grappa sei er dann fündig geworden.
Allerdings war ihm wohl nicht klar, dass er als einziger jemals auf so eine Idee gekommen ist. Im Fluss Brenta sind Disziplinen wie Kanufahren oder Rafting zwar durchaus üblich, Surfen gehört als Sportart jedoch nicht dazu. Obwohl der junge Mann bei der Aktion unverletzt blieb, verlor er an einer Stelle das Gleichgewicht und stürzte ins Wasser. Trotzdem gelangte er sicher ans Ufer.
Während ihn viele im Netz bejubelten, zeigt sich die Bürgermeisterin der Gemeinde Elena Palva weniger begeistert. „Ich bezweifle nicht, dass der junge Mann ein erfahrener Sportler ist und mit der Situation umgehen kann, aber seine Initiative war angesichts des Pegels des Brenta-Flusses zu diesem Zeitpunkt zumindest leichtsinnig“, erklärte sie laut lokalen Medienberichten. Der Surfer habe nicht nur sich selbst in Gefahr gebracht, sondern auch diejenigen, die ihm hätten zu Hilfe kommen müssen, wenn etwas schiefgegangen wäre, lautet ihr Vorwurf.
Im Gespräch mit dem Nachrichtenportal Kleine Zeitung meinte der 31-Jährige, der auch selbst Boards herstellt, dass er sich der Risiken bewusst gewesen sei.