Von: apa
Rund 4.000 Personen sind am Freitagnachmittag durch das Zentrum von Triest gezogen, um gegen das Projekt einer städtischen Seilbahn zu protestieren, die den Hafen mit dem Karst-Gebiet verbinden soll. Über verschiedene Straßen im Stadtzentrum erreichten die Demonstranten den Hauptplatz Piazza Unità d’Italia.
Die Teilnehmer argumentierten, dass die Anlage starke Auswirkungen auf die Umwelt haben würde, und forderten eine kostengünstigere und nachhaltigere Alternative. Die von der Gemeinde geförderte Seilbahn soll rund 60 Millionen Euro kosten. Das Komitee, das sich gegen das Seilbahnprojekt wehrt, hat inzwischen über zehntausend Unterschriften gesammelt und sie nach Brüssel geschickt.
Den Auftrag für das Projekt hat der Südtiroler Seilbahnbauer Leitner erhalten. Er setzte sich bei einer öffentlichen Ausschreibung gegen den Vorarlberger Seilbahnbauer Doppelmayr durch. Geplant ist in Triest eine Seilbahn mit automatischer Fahrzeugabkopplung und zehn Sitzplätzen. Dabei handelt es sich laut Medienangaben um eine Seilbahn, die den in den Gebirgsregionen betriebenen Seilbahnen sehr ähnlich ist. Die Fahrt vom Karst bis zum Hafen soll eine Viertelstunde dauern. Das Hauptziel des Projekts besteht darin, den Druck des Autoverkehrs vom nördlichen Stadteingang zu verringern.
Die in Triest zu errichtende Gondelbahn wird die erste ihrer Art in Italien sein. Leitner hat bereits ähnliche Gondelbahnen in verschiedenen Städten der Welt gebaut, unter anderem in Toulouse, Mexiko-Stadt, Medellin, Hongkong, Berlin und Barcelona.
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6 Kommentare auf "Tausende demonstrierten gegen Seilbahn-Projekt in Triest"
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Typisch Europäer: Immer gegen ALLES und gegen JEDEN demonstrieren und gegen alles NEUES! Bloss nichts verändern und bloss dem anderen nichts gönnen! Verhindern, verbieten und demonstrieren!
@monia: Die geplante Seilbahn soll Trieste mit Opicina verbinden. Dabei gibt es schon eine Schmalspurbahn, die die beiden Orte verbindet. Der Betrieb dieser bestehenden Verbindung wurde im Jahr 2016 Aufgrund eines Unfalls eingestellt. Seitdem wird die erneute Eröffnung von denen verhindert, die diese neue Bahn bauen wollen. https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Triest%E2%80%93Opicina
Was ich nicht vertehe ist, warum man nicht die bestehende Standseilbahn wieder in Betrieb nimmt.
Das Frage ich mich auch.
die Standseilbahn ist bereits seit Jahren außer betrieb, man argumentiert, sie würde sich nicht rentieren. Aber eine Seilbahn würde sich dann plötzlich doch rentieren?
Die Seilbahn würde lediglich von einigen Pendlern und Touristen genützt werden, die Mehrheit würde trotzdem das Kfz nehmen, da sie mehr Flexibilität benötigen. Nur ein kleiner Teil würde ihr Ziel an der Talstation zu Fuß schnell erreichen, die anderen müssten dann auf mindestens einen weiteren Bus warten um ihr Ziel zu erreichen.(außerdem Fahrten außerhalb der Öffnungszeiten, Einkaufstaschen schleppen, Handwerker, Lieferanten, …)
@World Da wäre die Straßen- bzw. Standseilbahn mit ihren 14 Haltestellen deutlich flexibler als eine Seilbahn.
Ohne das Vorwissen, dass es dort bereits eine entsprechende ausbaufähige Einrichtung gibt, könnte man dazu nur den Kopf schütteln.