Von: mk
Trient – Der italienische Staatsschutz Digos und die Sondereinheit der Carabinieri ROS ermitteln gegen 18 Personen nordafrikanischer Herkunft, die Kontakte zu Abdesalem Lassoued haben. Der 45-jährige Tunesier ist für einen Terroranschlag in Brüssel am 16. Oktober 2023 verantwortlich, bei dem zwei Menschen ums Leben kamen. Die Ermittlungen führen auch nach Trient.
Der 45-Jährige, der sich illegal in Belgien aufgehalten hatte, hatte an der Kreuzung zweier Boulevards in der Nähe des Place Sainctelette das Feuer auf schwedische Fußballfans eröffnet.
Lassoued war darauf vom Tatort geflohen. Kurz darauf war ein Video in den sozialen Medien veröffentlicht worden, in dem er sich im Namen des Islamischen Staats (IS) zu dem Anschlag bekannt hatte. Am nächsten Morgen war in einem Café in der Gemeinde Schaarbeek aufgespürt und von der belgischen Polizei angeschossen worden. Auf dem Weg ins Krankenhaus war er seinen Verletzungen erlegen.
Nun wurden in Italien mehrere Wohnungsdurchsuchungen durchgeführt. Die italienischen Ermittler arbeiten mit der belgischen Polizei und Europol eng zusammen.
Bereits seit Längerem standen die Kontakte des 45-Jährigen im Visier, der sich vier Jahre lang von 2012 bis 2016 in Italien aufgehalten hatte.
Bei den betroffenen Personen handelt es sich um Mitglieder aus dem virtuellen Bekanntenkreis von Abdesalem Lassoued. In sozialen Medien im Internet hätten sie Inhalte verbreitet, die für religiös-extremistische Umfelder typisch sind.
Im Zuge der Ermittlungen konnten mehrere Männer identifiziert werden, gegen die ein Verfahren zur Abschiebung eingeleitet wurde. Wie die Ordnungskräfte mitteilten, wird außerdem die Aufenthaltsgenehmigung der 18 Betroffenen überprüft.