Von: ka
Rom – Laut einer von der Wirtschaftszeitung “Sole 24 Ore” in Auftrag gegebenen und von der römischen Universität Cattolica durchgeführten Studie haben ungeimpfte Patienten dem italienischen Gesundheitswesen allein zwischen dem 13. August und dem 12. September rund 70 Millionen Euro gekostet.
Da „nur“ die stationären Aufnahmen, nicht aber eventuelle Folgekosten, wie sie sich unter anderem aus der Behandlung von Long Covid-Leiden ergeben könnten, berücksichtigt worden sind, handelt es sich bei dieser Summe um eine vorsichtige Schätzung. Die erheblichen Mehrkosten sind darauf zurückzuführen, dass 87 Prozent der nicht geimpften Krankenhauspatienten nicht ins Krankenhaus eingeliefert worden wären, wenn sie rechtzeitig einer Impfung zugestimmt hätten.
Der Betrag, den das italienische Gesundheitswesen allein im Zeitraum vom 13. August bis 12. September für die Behandlung ungeimpfter Covid-19-Patienten ausgegeben hat, beläuft sich auf fast 70 Millionen Euro. Zu dieser nicht unerheblichen Summe gelangt eine Studie der “Alta Scuola di Economia e Management dei Sistemi Sanitari der Università Cattolica di Roma (Höhere Schule für Wirtschaft und Management der Gesundheitssysteme, Altems)”, die im Auftrag der italienischen Wirtschaftszeitung “Il Sole 24 Ore” durchgeführt worden ist. Da „nur“ die stationären Aufnahmen, nicht aber eventuelle Folgekosten, wie sie sich unter anderem aus der Behandlung von Long Covid-Beschwerden ergeben könnten, berücksichtigt worden sind, handelt es sich bei dieser Summe um eine vorsichtige Schätzung.
„Ausgehend von den offiziellen Daten des Berichts über die epidemiologische Überwachung von Covid-19, der wöchentlich vom Istituto Superiore di Sanità(ISS) herausgegeben wird, haben wir die Kosten für einen ins Krankenhaus eingelieferten ungeimpften Covid-19-Patienten und für einen aufgrund der fehlenden Impfung auf die Intensivstation verlegten Patienten berechnet. Auf dieser Grundlage haben wir die täglichen Kosten für einen Krankenhausaufenthalt auf 709,72 Euro geschätzt. Für einen belegten Platz auf der Intensivstation hingegen betragen die gleichen Kosten 1.680,59 Euro. In der Summe verursacht jeder ungeimpfte Covid-19-Patient durchschnittliche Pro-Kopf-Kosten in der Höhe von 17.408 Euro. Unter Berücksichtigung der Gesamtanzahl der betreffenden stationär aufgenommenen Patienten belaufen sich die Gesamtkosten auf 69.894.715 Euro, wobei 51.166.079 Euro an Kosten für Krankenhausaufenthalte im medizinischen Bereich und 18.728.636 Euro für Aufenthalte auf den Intensivstationen entfallen“, erklärt der Direktor von Altems, Americo Cicchetti.
„Werden zwischen den Geimpften und den Ungeimpften die jeweiligen Zahlen der stationären Aufnahmen, der Krankenhausaufenthalte und der Fälle pro 100.000 Einwohner verglichen, wird deutlich, dass wir es mit zwei gleichzeitig vorhandenen, aber verschiedenen Pandemien zu tun haben. In der geimpften Bevölkerung liegt die Infektionsrate bei 28,29 pro 100.000 Einwohner, während sie in der ungeimpften Bevölkerung 159,74 beträgt. Immer auf die Anzahl von 100.000 Einwohnern hochgerechnet, werden jede Woche 12,58 ungeimpfte Personen auf Normal- und 1,44 auf Intensivstationen aufgenommen. Für die Geimpften sinken die gleichen Parameter auf 1,58 im medizinischen Bereich und 0,11 in der Intensivpflege. Diese Daten lassen sich in einem einzigen aussagekräftigen Satz zusammenfassen. 87 Prozent der nicht geimpften Krankenhauspatienten wären nicht ins Krankenhaus eingeliefert worden, wenn sie rechtzeitig die Impfung erhalten hätten, und 92 Prozent hätten die Einweisung in die Intensivstation vermieden“, erläutert der Direktor von Altems.
Für die Experten sind diese Daten, die sich auch mit Zahlen aus Österreich decken, keine wirkliche Überraschung. Beobachtern zufolge dürften diese Erkenntnisse Forderungen, nach denen ungeimpfte, stationär aufgenommene Covid-19-Patienten zumindest zum Teil an den von ihnen verursachten Mehrkosten beteiligt werden sollten, erneut befeuern. Andere Stimmen, die auf die Verfassungswidrigkeit solcher Ansinnen verweisen, meinen hingegen, dass es nachhaltiger sei, durch geeignete Maßnahmen, die auch streng kontrolliert werden sollten, die Impfquote weiter zu erhöhen.