Von: ka
Afragola – Die Carabinieri deckten am Montag in Kampanien einen umfangreichen illegalen Handel mit Hundewelpen auf. Hinter den Planen eines aus Ungarn kommenden Lkws fanden die Beamten nicht weniger als 53 Hundewelpen. Die unterernährten und von der langen Reise gezeichneten Tiere wurden beschlagnahmt und einem Tierheim übergeben.
Es waren die Carabinieri der Station von Crispano, welche, nachdem sie einen verdächtigen Lkw aufgespürt und verfolgt hatten, ihn einer Untersuchung unterzogen. Dabei befreiten die Carabinieribeamten insgesamt 53 Welpen, die sie eng in Käfigen eingesperrt vorgefunden hatten. Die zu den verschiedensten Hunderassen gehörenden Tiere, die gemessen an ihrem Alter alle ein zu geringes Gewicht aufwiesen und für einen legalen Export viel zu jung waren, befanden sich fast alle in einem schlechten Zustand und waren von der langen Fahrt aus Osteuropa sichtlich erschöpft. Die meisten Hundewelpen wurden einem Tierheim übergeben. Einige Tiere hingegen waren von der Mangelernährung und der Reise dermaßen gezeichnet, dass für sie eine tierärztliche Behandlung notwendig wurde. Die verletzten Hündchen wurden in einer veterinärmedizinischen Klinik aufgenommen.
Die Beschlagnahme des ursprünglich aus Ungarn stammenden Lkws und die Entdeckung der Hundewelpen sind Teil einer groß angelegten, von der Staatsanwaltschaft Neapel Nord koordinierten und von den Carabinieri durchgeführten Operation, um eine Organisation, welche illegalen Handel mit Tieren betreibt, zu zerschlagen. Im Rahmen der Aktion der Carabinieri wurden mehrere Personen – darunter auch mehrere Inhaber von Tierhandlungen – in das Ermittlungsregister eingetragen. Die vermutlichen Täter, gegen die nun strafrechtlich vorgegangen wird, werden sich vor Gericht wegen Tierquälerei und illegalem Handel mit Haustieren verantworten müssen.
Dass dem illegalen Handel mit Tieren das Handwerk gelegt wird, ist auch dringend notwendig. Laut dem Jahresbericht von 2016 der italienischen Umweltvereinigung LegaAmbiente setzt die „Tiermafia“ jedes Jahr schätzungsweise drei Milliarden Euro um. Bei den lukrativen kriminellen Machenschaften geht es vor allem um den illegalen Handel von Hunden und Katzen mit gefälschten Stammbäumen, dem verbotenen Handel mit wild lebenden, exotischen Tieren, Wilderei sowie um Wettgeschäfte auf illegale Pferderennen oder auf Hundekämpfe.