Von: ka
Pescasseroli – Ein Wasserbecken aus Beton, das sich in der Nähe des von Bären bewohnten Nationalparks der Abruzzen, Latium und Molise befindet, wurde für eine kleine Bärenfamilie zu einer tödlichen Falle. Ein Muttertier sowie zwei Bärenjunge ertranken qualvoll im mit Wasser gefüllten Becken. Bereits im Jahr 2010 waren im Wasserbecken, dessen Besitzer nie Schutz- und Sicherungsarbeiten durchgeführt hatten, zwei Bären ums Leben gekommen.
Am Donnerstagmorgen wurden Mitarbeiter des Nationalparks der Abruzzen, Latium und Molise sowie Carabinieri der Forstaufsicht zu einem Wasserbecken gerufen, um daraus drei tote Bären zu bergen. Die mit Wasser gefüllte, große Betonwanne befindet sich in einem entlegenen Naturschutzgebiet in den Bergen des Apennins zwischen den Gemeinden Balsorano und Villavallelonga in der Nähe des Nationalparks. Bei den Opfern der Tiertragödie handelt es sich um eine rund zehn Jahre alte Bärin sowie um zwei ungefähr ein Jahr alte Jungtiere. Laut ersten Vermutungen waren die beiden Jungtiere – ein Männchen und ein Weibchen – zuerst ins Becken gefallen. Daraufhin – so die Mutmaßung – stürzte sich, um ihren Nachwuchs zu retten, auch die Mutter ins Wasserbecken. Alle drei Tiere ertranken in der Folge qualvoll.
Nachdem am Mittwochnachmittag ein Bergwanderer Alarm geschlagen hatte, begaben sich am frühen Donnerstagmorgen Wächter des Nationalparks und Carabinieri zum Ort der Tiertragödie. Da der Ort sehr entlegen ist und keine Zufahrtsstraße besitzt, musste zur Bergung ein Hubschrauber der Carabinieri angefordert werden. Die drei Tierkadaver wurden zum Sitz des Nationalparks nach Pescasseroli geflogen, wo sie zur genauen Feststellung der Todesursache und zum Ausschluss anderer, möglicher Todesgründe von einem Tierarzt genau untersucht werden sollen.
Bereits im Jahr 2010 war das Wasserbecken Schauplatz einer ähnlichen Tiertragödie geworden. Damals hatten zwei Bären im gleichen Becken, das sich auf einem privaten Grundstück befindet, ihr Leben verloren. Schutz- und Sicherungsarbeiten, die mit Unterstützung der Forstpolizei im Jahr 2012 durchgeführt worden waren, hatten nicht mehr neuesten Sicherheitsstandards genügt. In den letzten Wochen – so die Nationalparkverwaltung – waren die Besitzer mehrmals vergebens aufgefordert worden, das mit Wasser gefüllte Betonbecken so abzusichern, dass es keine Gefahr mehr für Tier und Mensch darstellen könne.
„Wir stehen wegen der geringen Population des Marsischen Braunbären vor einem schweren Verlust, der riskiert, alle bisher geleisteten Bemühungen, die Todesrate zu verringern und die Anzahl der geschlechtsreifen Weibchen zu erhöhen, zunichtezumachen. Dieser Fall rückt erneut die Notwendigkeit in den Mittelpunkt, den Schutz des Marsischen Braunbären auch außerhalb der Grenzen des Nationalparks, wo die Unterschutzstellung geringer und weniger wirksam ist, zu verbessern“, so der Präsident des Nationalparks der Abruzzen, Latium und Molise.
Tierfreunde zeigten sich über den Tod der kleinen Bärenfamilie empört. In Kommentaren auf der Facebook-Seite des Nationalparks forderten die Nutzer eine sofortige Absicherung des Beckens sowie rechtliche Konsequenzen für die Besitzer.
„So ein Leichtsinn, das ist dumm, ignorant, nicht an ein Tier gedacht, was Durst hat und trinken möchte. Die armen Bären, keine Chance aus dieser Falle zu entkommen, ein grausamer Tod“, meinte eine Kommentatorin auf Facebook.
https://www.facebook.com/parcoabruzzo/posts/1938652782838510?__xts__[0]=68.ARD0-9Wm39h1r1qGWUlHR88m-Pln3xaqCuI04Ri2MpqSoIdqupbityhmzOP2oEbuFNLDsfhj9bPjwMFFE4Tct29EjKZzdME2Ti_KSgCeIsIEpDne5pumgy7KK0Lb4oRxG_psI_pJLw9KSSdutQScmPvOgIpcDTK3UCADfXL-KgDF3KctEjfE8_LANMiXum13LIuDfoSM-BEQqq6a1kSQQJFWpAotvqzRUH76dVhiHTAEGb7XokYJhN7BPt7sglAKXQWyeUJGAIESOJwh6F83QtT5yH-daHiNX1FgwT4bFWIpr6m2csDgJHZW8PWxgamWAUozvM1St0T5LmVsltkV-Ggp8g&__tn__=-R