Von: ka
Acquasparta – Acquasparta, eine Kleinstadt in der mittelitalienischen Region Umbrien, war Schauplatz eines ganz besonders tragischen Todes eines Jugendlichen. Der 17-jährige Roberto Alebanucci wurde, als er am Boden liegend mit dem Smartphone in der Hand die akrobatischen Fahreinlagen seines Freundes filmen wollte, vom Scooter des 16-Jährigen erfasst und getötet.
Es war in der Nacht vom Freitag auf den Samstag, als sich eine Gruppe jugendlicher Freunde aus Acquasparta auf der Umfahrungsstraße der umbrischen Kleinstadt einfand, um einem ganz besonderen, aber sehr gefährlichen „Spiel“ beizuwohnen. Laut einer späteren Rekonstruktion des Unfallhergangs durch die Carabinieri soll sich der 17-jährige Roberto Alebanucci mit dem Smartphone in der Hand sich flach auf die Straße gelegt haben, um den vorbei flitzenden Scooter der Marke Malaguti Phantom seines Freundes aus nächster Nähe filmen zu können. Aber das „Spiel“ endete in einer tödlichen Tragödie. Der 16-jährige Fahrer des Scooters verlor die Herrschaft über seine Malaguti Phantom, wich von der vorhergesehenen Fahrbahn ab und fuhr mit dem Motorrad direkt auf den am Boden liegenden 17-Jährigen auf.
Am Unfallort trafen schon nach kurzer Zeit die Carabinieri und die Rettungskräfte des Roten Kreuzes von Avigliano Umbro ein. Für den 17-Jährigen kam aber jede Hilfe zu spät. Der Jugendliche, der im Kopf- und Halsbereich schwerste Verletzungen erlitten hatte, starb noch an der Unfallstelle. Sein 16-jähriger Freund hingegen, der nach dem Zusammenprall mit dem am Boden liegenden Roberto Alebanucci mit seinem Scooter zu Sturz gekommen war, zog sich beim Unfall leichte Verletzungen zu. Er steht unter Schock und weiß noch nicht, dass sein Freund den Unfall nicht überlebt hat. Gegen ihn wurde ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eröffnet. Die am Unfallort anwesenden Freunde der beiden Minderjährigen, welche das von der Gruppe erfundene „Spiel“ kannten, bestätigten den von den Carabinieri rekonstruierten Unfallhergang.
Acquasparta selbst steht unter Schock. Aufgrund der unfassbaren Tragödie wurden alle Sommerfeste und sonstigen Veranstaltungen der Gemeinde abgesagt. Die tödliche Mutprobe sorgte italienweit für Echo. Auch wenn eine umfassende Statistik fehlt, so sind Beobachter und Experten doch der Meinung, dass in letzter Zeit solche „Spiele“ und „Mutproben“ in Zunahme begriffen sind. Meist gehen sie glimpflich aus, aber manchmal enden sie wie im Fall des 17-Jährigen tödlich. Gibt es Mittel und Wege, solche Tragödien in Zukunft zu vermeiden?