"Kein Hinweis auf Wilderei oder Vergiftung"

Toter Bär in Apfelwiese: Bürgermeister wegen “Schnellschüssen” erbost

Mittwoch, 02. Oktober 2024 | 10:53 Uhr

Von: luk

Cis – In einer Apfelwiese im Nonstal wurde am Montag der Kadaver eines erwachsenen Bären gefunden. Die Todesursache ist derzeit unklar, und der Fall sorgt für Aufsehen. Fabio Mengoni, der Bürgermeister der Gemeinde Cis, warnt jedoch eindringlich vor voreiligen Schlüssen: „Es gibt keine Hinweise auf Wilderei oder Vergiftung. Solche Anschuldigungen sind schwerwiegend. Wir müssen die Untersuchungsergebnisse abwarten.“

Der Bär wurde in einer Apfelplantage auf 780 Metern Höhe am Waldrand nahe der Ortschaft Cis entdeckt. Die Behörden im Trentino vermuten, dass das Tier bereits einige Tage tot ist. Eine erste Untersuchung konnte die genaue Todesursache nicht klären. Der Kadaver wurde zur weiteren Untersuchung an ein Institut in Venedig überstellt.

Bürgermeister Mengoni erklärt, dass es in der Region regelmäßig Sichtungen von Bären gibt, darunter auch von zwei Exemplaren, die häufig durch die Wälder in der Umgebung von Cis streifen. „Es hat bisher keine Probleme mit den Bären gegeben“, betont Mengoni. „Allerdings ist die Angst in der Bevölkerung spürbar, besonders nach der Tragödie in Caldes.“ Vor über einem Jahr kam der Läufer Andrea Papi nach einer Begegnung mit einem Bären ums Leben.

In den vergangenen Jahren waren die Wanderwege um Cis deutlich stärker frequentiert. Heute zeigen sich die Menschen zurückhaltender, was der Bürgermeister auf die wachsende Besorgnis vor Begegnungen mit Bären zurückführt. „Es gibt eine gewisse Angst, die nicht zu leugnen ist“, fügt Mengoni hinzu. „Nach den jüngsten Vorfällen in der Region meiden viele die Waldpfade.“

Die lokalen Behörden stehen in engem Kontakt mit der Provinz und dem Forstdienst, um die Situation zu überwachen. “Bis die Untersuchungsergebnisse vorliegen, ist jede Spekulation über die Todesursache des Bären jedoch verfrüht”, so Mengoni.