Verlobten mit Stich ins Herz ermordet – VIDEO

“Toxische Hassliebe”: Valentina Boscaro [31] zu 24 Jahren Haft verurteilt

Freitag, 20. Oktober 2023 | 08:04 Uhr

Von: ka

Abano Terme – Kaum mehr als ein Jahr nach der Bluttat, bei der ihr damaliger Freund Mattia Caruso das Leben verloren hatte, wurde die 31-jährige Valentina Boscaro von einem Gericht in Padua zu einer Haftstrafe von 24 Jahren verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die 31-Jährige Mattia Caruso am Abend des 25. September 2022 in Abano Terme mit einem Stich ins Herz getötet hatte.

Valentina Boscaro, die zunächst versuchte, die Schuld an dem Tod ihres Verlobten auf einen „unbekannten Maghrebiner“ zu schieben, gab erst einige Tage später zu, dass sie auf dem Höhepunkt eines Streits Mattia Caruso mit einem Messer erstochen hatte. „Er hat mich geschlagen, ich wollte ihn nicht töten“, so die 31-jährige Frau im Verhör.

Facebook/Valentina Boscaro

Am Abend des 25. September 2022 befanden sich Valentina Boscaro und Mattia Caruso auf dem Rückweg von einem Restaurantbesuch in Montegrotto, als zwischen den beiden ein heftiger Streit entbrannte, an dessen Höhepunkt die 31-Jährige ein Messer in die Hand nahm und ihrem Verlobten einen einzigen, aber tödlichen Stich in sein Herz versetzte. Einige Zeugen berichteten, gesehen zu haben, wie der im Brustbereich verletzte Mann versuchte, Valentina Boscaro mit seinem Arm von sich wegzustoßen. „Sie hat es getan“, soll Mattia Caruso zu den jungen Männern gesagt haben, die ihm zu Hilfe eilten. Wenig später erlag der junge Mann seiner schweren Herzverletzung.

Valentina Boscaro versuchte die Schuld an dem Tod ihres Verlobten auf einen „unbekannten Maghrebiner“ zu schieben, mit dem Mattia angeblich auf dem Parkplatz des Restaurants in Streit geraten wäre. Da dafür aber jegliche Hinweise fehlten und die Aussagen der Ersthelfer des Opfers auf einen von der Frau ausgehenden Angriff schließen ließen, schenkten die ermittelnden Carabinieri ihrer Aussage von Anfang an wenig Glauben. Wenige Tage später brach die 31-Jährige im Verhör zusammen und gestand die Bluttat. „Er hat mich geschlagen, ich wollte ihn nicht töten“, so Valentina Boscaro.

Während der Ermittlungen kam heraus, dass zwischen Valentina Boscaro und Mattia Caruso eine Art „toxische Hassliebe“ bestanden hatte. Wie die Auswertung der zahlreichen WhatsApp-Nachrichten ergab, hatten sich die beiden während ihrer eineinhalb Jahre dauernden Beziehung immer wieder heftig gestritten, wobei besonders sie ihn auf das Heftigste beleidigt und bedroht hatte.

„Wenn du mir zu nahe kommst, steche ich dich ins Herz“, so eine unmissverständliche Botschaft, die auf die spätere Bluttat schließen lässt. Anschließend hatte sich das Paar jedoch wieder versöhnt, was in den Chats mit vielen Worten der Liebe und Zuneigung bekundet worden war. Der Vater des Opfers sagte aus, dass sein Sohn die Frau abgöttisch geliebt hatte und von ihr nicht losgekommen war.

ANSA/FACEBOOK/Mattia Caruso

Während des Prozesses wiederholte die junge Frau ihre frühere Aussage. „Er hat mich geschlagen und vergewaltigt. Er wollte, dass ich schwanger werde, aber ich wollte kein Kind von ihm. Er erzählte mir, dass er ein Mafioso sei, und drohte mir, dass er mir in den Kopf schießen werde. Ich wollte ihn nicht töten, es tut mir leid, was ich getan habe“, so die Angeklagte, als sie vor Gericht aussagen musste.

Die Anklage hingegen gelangte zu vollkommen anderen Schlüssen. „Valentina war unbarmherzig, kalt und grausam. Sie stach ihm mit ihrer rechten Hand ins Herz“, so die Staatsanwältin Valeria Sanzari. Da Valentina Boscaro über die näheren Umstände des Verbrechens laut der Staatsanwältin „immer wieder gelogen“ und einen nicht näher bezeichneten „Maghrebiner“ als Täter angegeben hatte, wurden die zu Protokoll gegebenen Aussagen der Frau zum Tathergang von der Anklage als „absolut unzuverlässig“ bezeichnet.

Facebook/Valentina Boscaro

Valeria Sanzari bestritt auch das Motiv, dass die 31-Jährige Mattia Caruso „aus Angst“ erstochen hätte. Die Staatsanwältin betonte, dass am Körper der Frau sowie an ihrer Kleidung keine Spuren einer Auseinandersetzung gefunden worden waren, die eine mögliche Verteidigung der Frau vor einem gewalttätigen Angriff rechtfertigen könnten. Die Staatsanwältin unterstrich vielmehr ihren „Willen, die Schwere und die Umstände der Tat zu verschleiern“. Der Tathergang selbst sowie die Vorgeschichte der Bluttat veranlassten die Staatsanwältin dazu, Valentina Boscaro keinerlei mildernde Umstände zuzugestehen und für sie eine lebenslängliche Haftstrafe zu fordern.

Das Gericht von Padua verhängte zwar keine lebenslängliche Haftstrafe, folgte aber weitgehend der Darstellung der Staatsanwältin und verurteilte Valentina Boscaro zu 24 Jahren Gefängnis. Für den Vater des Opfers hingegen ist dieses Urteil zu mild.