Von: ka
La California/Livorno – Ein Video, in dem ein Trainer die jungen Rennradfahrer seiner Mannschaft so richtig hart ran nimmt, scheidet die Geister. Der Trainer einer Juniorenrennradmannschaft kennt trotz Regen und Kälte für seine jungen Rennradsprösslinge keine Gnade. Weniger mit gutem Zureden, sondern vielmehr mit harten Aufforderungen treibt er die jungen Fahrer an, sich im Feld an die Spitze zu begeben.
Es goss in Strömen und die Temperaturen lagen kaum über den Gefrierpunkt, als in der Toskana das erste Radrennen für die Junioren unter den Rennradfahrern ausgetragen wurde. Beim Rennen – der Coppa Paolo Bettini – mussten die jungen Rennradfahrer dreimal einen Rundkurs von 33 Kilometern absolvieren, also insgesamt eine Strecke von fast 100 Kilometern bewältigen. Angesichts der widrigen Wetterbedingungen gelangte manch junger Juniorenradrennsportler bald an seine Grenzen.
Aber wie das auf Facebook veröffentlichte Video anschaulich dokumentiert, ließ der Trainer des Teams Unicash Due C, Massimo Salvadori, Regen und niedrige Temperaturen für die ihm anvertrauten Junioren als Entschuldigung nicht gelten. Als der Trainer mit dem Mannschaftswagen am hinteren Ende des Feldes einen seiner Zöglinge erblickte, fuhr er nahe an ihn ran und fragte ihn auffordernd, was er denn wolle. Der junge Rennradfahrer verlangte nach Verpflegung und sagte ihm, dass er zu kalt habe. Massimo Salvadori gab dem Fahrer zur Stärkung etwas Flüssignahrung und forderte ihn dann mit harschen Worten dazu auf, einen Gang zurückzuschalten und die Beine schneller zu bewegen.
„Lege einen leichteren Gang ein und drehe die Beine! Forza!(Auf geht’s!, Anmerkung der Redaktion) Mach einen Sprint und setzte dich an die Spitze, dann vergeht dir auch die Kälte!“, brüllte Massimo Salvadori den jungen Fahrer an. Umgehend setzte der Junior die Forderung seines Trainers in die Tat um.
Daraufhin erblickte der Trainer am linken Straßenrand einen weiteren Fahrer des Unicash Due C-Teams. Der folgende Wortwechsel hatte es in sich.
„Ich weiß, dass Du zu kalt hast! Ich habe nichts, was ich dir geben könnte! Willst du zu mir in den Mannschaftswagen steigen?“, so Massimo Salvadori. „Nein“, antwortete der junge Fahrer, und fragte dann seinen Trainer, ob er für ihn ein warmes Getränk habe. Letzterer Wunsch brachte Massimo Salvadori endgültig auf die Palme.
„Du hast ja vielleicht Humor! Ich kehre um und wir bleiben bei der Bar hinten stehen und lassen uns einen heißen Tee bringen. Trete in die Pedale und fahre nach vorne! Du bist nicht der Einzige, der zu kalt hat! Es braucht mehr ‚Grinta‘! (Biss, Härte, Kampfgeist, Anmerkung der Redaktion)“, schrie der Trainer den Jungen an.
Mit den letzten Worten „Grinta, ci vuole, Grinta! È uno sport di merda“(„Kampfgeist braucht es, Kampfgeist! Es ist ein Scheißsport“, Anmerkung der Redaktion) forderte der Trainer den Junioren auf, zum Feld aufzuschließen.
https://www.facebook.com/massimo.salvadori.12/videos/vb.1591553537/10213619221106793/?type=3&theater
Das Video wurde im Netz schnell zum Hit, fast 150.000 Mal angeklickt und vielfach geteilt. Einige Kommentatoren meinten, dass der Trainer die jungen Fahrer zu hart behandelt habe und dass ein unter diesen Wetterbedingungen durchgeführtes Rennen für die Junioren zu gefährlich gewesen sei. Viele andere hingegen stimmten Massimo Salvadori zu. Dank diesem Trainer, so die Befürworter, würden „angehende Männer“ wie diese Junioren lernen, auch einmal die Zähne zusammenzubeißen und nicht einfach aufzugeben. Dinge, so viele Nutzer, die junge Leute auch im weiteren Leben brauchen würden.
Die Resultate jedenfalls geben Massimo Salvadori, Trainer des Teams Unicash Due C, recht. Bei der Coppa Paolo Bettini belegten zwei Fahrer seines Teams die ersten beiden Plätze.
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https://www.youtube.com/watch?v=uqKVVSpE_6E