Von: ka
Matera – Eine traurige Geschichte, die von einem Leben voller Armut und Entbehrung erzählt, berührt die italienische Öffentlichkeit.
Ein verzweifelter Bauer, der kein Geld mehr besaß, um die Zahnbehandlung einer seiner Töchter zu bezahlen, wusste sich nicht mehr anders zu helfen, als eine Bank zu überfallen. Am Freitag, den 3. Februar, fuhr er zur Filiale der Volksbank von Apulien in Scanzano Jonico in der süditalienischen Region Basilicata, bedrohte einen Bankangestellten mit einem Teppichmesser und ließ sich von ihm 1.500 Euro aushändigen.
Als die Polizeibeamten sich sicher waren, die richtige Person gefunden zu haben, und sein Haus erreichten, brach der Mann – ein 32-jähriger Bauer mit großer Familie – in Tränen aus und gestand den Banküberfall. Die Beute des Bankraubes hatte er bereits für die Zahnarztkosten seiner Tochter ausgegeben. Den Polizisten berichtete der Jungbauer von seiner wirtschaftlichen Notlage und dass Kälte, Schnee und Unwetter auf seinen Feldern schwere Schäden angerichtet hätten. Als er am Freitagvormittag auf seinem Feld kein Obst und kein Gemüse gefunden hatte, das er hätte ernten und verkaufen können, entschloss er sich, mit seinem Auto zur Bank zu fahren, um sich das Geld von dort „zu holen“.
Es war die Zeugenaussage einer Frau, die die Ermittler auf die richtige Fährte brachte. Sie hatte anhand einiger Merkmale das Fahrzeug des Bauern wiedererkannt. Zusammen mit den Aufzeichnungen einer Überwachungskamera gab es am Ende keine Zweifel mehr, wer der Urheber des Überfalls gewesen war.
Bei allem Verständnis die die Öffentlichkeit für die Tat des verzweifelten Bauern aufbringt, bleibt aber dennoch die Frage, warum sich der arme Bauer nicht an die Sozialdienste gewandt hatte.