Von: ka
Bari – Die Kirche San Giovanni Battista im Stadtteil Poggiofranco der süditalienischen Stadt Bari ist zum Schauplatz eines überaus tragischen Vorfalls geworden.
Ein erst einen Monat alter Säugling, der in der Nacht von einer bisher unbekannten Person in der Wärmewiege abgelegt worden war, wurde tot aufgefunden. Ersten Erkenntnissen zufolge hatte jene Person, die das Baby zurückgelassen hatte, die Tür des Zimmers, in dem sich die Wärmewiege befindet, nicht geschlossen, wodurch kein Alarm ausgelöst wurde. Um den überaus tragischen Tod des Säuglings und die damit zusammenhängende Funktionstüchtigkeit der Wärmewiege mit Alarmauslöser zu untersuchen, wurde die Wiege auf Anordnung der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt.
Der leblose Körper des Säuglings wurde am Donnerstagmorgen zufällig von einem Angestellten eines Bestattungsunternehmens während der Vorbereitung zur Beerdigung einer älteren Dame entdeckt.
„Ich wohne ganz in der Nähe. Heute Morgen war das Bestattungsinstitut gerade dabei, alles Notwendige für die geplante Beerdigung einer älteren Dame vorzubereiten. Ein Angestellter des Bestattungsunternehmens wollte einem Kollegen die Wärmewiege zeigen. Als sie die Tür des Zimmers öffneten, fanden sie das tote Baby. Ich brach in Tränen aus, als ich die Szene sah, und ging weg“, schildert ein Zeuge.
Laut ersten Erkenntnissen ist der Säugling in der Kälte erfroren. Tragischerweise soll jene Person, die den Säugling in der Nacht in die Wiege gelegt hatte, die Tür des Zimmers offengelassen haben, wodurch der Alarm nicht ausgelöst wurde. Wenn die Tür geschlossen gewesen wäre und die Wiege Alarm geschlagen hätte, hätte das Telefon des Pfarrers der Kirchengemeinde San Giovanni Battista, Don Antonio Ruccia, geklingelt.
„Das, was sich heute Morgen ereignet hat, stimmt uns zutiefst traurig. Aber wir haben alle technischen Kontrollen durchgeführt und es scheint, dass es keine Fehlfunktion gegeben hat“, erklärt Don Antonio Ruccia.
Der Inhaber und die Angestellten des Bestattungsunternehmens verständigten sofort die Polizei. Die Polizeibeamten und die Experten der Forensikabteilung der Quästur von Bari nahmen umgehend erste Untersuchungen vor. Der tote Säugling, der in eine kleine Bettdecke eingehüllt war, könnte noch gelebt haben, als er in die Wärmewiege gelegt wurde. Es gilt als wahrscheinlich, dass das Baby in der Nacht erfroren ist. Um die Funktionstüchtigkeit des an der Wiege angeschlossenen Alarmsystems zu überprüfen, wurde sie auf Anordnung der Staatsanwaltschaft von Bari beschlagnahmt.
Purtroppo confermato il ritrovamento del corpo di un neonato in una culletta termica della Chiesa di San Giovanni a Bari…
Posted by BIT – LIVE quotidiano online on Thursday, January 2, 2025
Die Wärmewiege ist mit einem Drucksensor ausgestattet. Wird ein Baby in die Wiege gelegt, führt dessen Gewicht über den Sensor automatisch zum Anschalten der Wärmebelüftung. Über denselben Alarmmechanismus wird das Mobiltelefon des Pfarrers Don Antonio Ruccia angerufen. Der Pfarrer, der sich derzeit in Rom aufhält, berichtet, dass er keine Alarmanrufe erhalten und sein Telefon nicht geklingelt habe. Um Näheres über die Todesumstände des etwa einen Monat alten Säuglings herauszufinden, ordnete der zuständige Ermittlungsrichter Ciro Angellilis eine Autopsie der Babyleiche an.
Dramma di inizio anno a Bari: neonato trovato morto nella culla termica della chiesa di San Giovanni Battista #bari #cronaca #neonato
Posted by Telesveva on Thursday, January 2, 2025
Die Polizeibeamten werten derzeit die Videoaufnahmen der Überwachungskameras der Umgebung aus. Zugleich wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Vernachlässigung eines Kindes mit Todesfolge eingeleitet.
Die Wärmewiege, die vor zehn Jahren aufgestellt worden war, wurde das erste Mal vor drei Jahren benutzt. Der kleine Bub wurde später auf den Namen Luigi getauft. Um dieselbe Zeit vor einem Jahr wurde in der Wiege ein neugeborenes Mädchen gefunden. Alarmiert durch den Sensor, der sein Mobiltelefon klingeln ließ, war der Pfarrer Don Antonio Ruccia der Erste, der es in die Arme nahm.
Angesichts der beiden geretteten Babys, die ihr Leben wahrscheinlich der auf Betreiben des Pfarrers der Kirchengemeinde San Giovanni Battista eingerichteten Wärmewiege zu verdanken haben, ist der Tod des einmonatigen Säuglings umso tragischer. In Bari herrscht tiefe Trauer. Der Tod des Babys überschattet den Jahresbeginn in der Regionalhauptstadt Apuliens.
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